Heimspiel-Horror in letzter Sekunde: Der 1. FC Magdeburg ist verflucht!

Magdeburg - Seit knapp einem Jahr wartet der 1. FC Magdeburg daheim auf einen Sieg. Und auch beim Samstagsspiel in der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg sollte der Fluch nicht gebrochen werden. Trotz kämpferischem Comeback mit zwei Treffern unterlag der FCM am Ende mit 3:4 (1:3). Das entscheidende Tor fiel in der letzten Minute.

Dem 1. FC Magdeburg fehlte es offensiv an Ideen. Nürnberg stand sehr tief.
Dem 1. FC Magdeburg fehlte es offensiv an Ideen. Nürnberg stand sehr tief.  © Hendrik Schmidt/dpa

Die Partie startete so, wie man sie erwartet hatte. Nürnberg stand in der Abwehr extrem tief gestaffelt und lauerte auf Konter. Magdeburg fehlte offensiv der Platz, den Schalke ihnen beim 5:2 letzte Woche geboten hatte.

Und richtig bitter für den FCM: Die Gäste nutzten direkt die erste Chance zur Führung. Eine Ecke konnten die Sachsen-Anhalter nicht richtig weg verteidigen. So kam die Kugel erneut in den Strafraum und Ondrej Karafiat vollendete per Kopf zum 1:0 (5.).

Die Hausherren taten sich schwer. Hatten keine richtige Idee, wie sie offensiv gefährlich werden sollten. Also musste ein Standard her - und der brachte den Ausgleich.

1. FC Magdeburg kann seine wahren Ziele nicht mehr verstecken
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg kann seine wahren Ziele nicht mehr verstecken

Marcus Mathisen legte einen Freistoß nahe der Strafraumkante wunderschön links oben ins Eck (27.). Die Wende im Spiel? Nein!

Fast postwendend kam Nürnberg zur erneuten Führung - und zwar per Strafstoß. Daniel Heber hatte Rafael Lubach zu Fall gebracht, klares Ding. Robin Knoche nahm das Geschenk an und verwandelte humorlos mittig hoch.

Und der Club setzte nach. Nur drei Minuten später klingelte es wieder. Jens Castrop versuchte es mit einem Fernschuss und Magdeburgs Jean Hugonet fälschte unglücklich ab - 3:1.

Die auswärtsschwachen Nürnberger durften im ersten Durchgang gleich drei Mal jubeln.
Die auswärtsschwachen Nürnberger durften im ersten Durchgang gleich drei Mal jubeln.  © Hendrik Schmidt/dpa

Zwischenzeitliches Remis gegen den 1. FC Nürnberg reicht nicht für den 1. FC Magdeburg

Die Nürnberger machten das gut, hielten den FCM weitestgehend vom eigenen Kasten fern.
Die Nürnberger machten das gut, hielten den FCM weitestgehend vom eigenen Kasten fern.  © Hendrik Schmidt/dpa

FCM-Coach Christian Titz stellte offensiv um, brachte Alexander Ahl Holmström. Doch so richtige Gefahr strömten die Gastgeber zunächst nicht aus.

Nürnberg machte das weiterhin sehr gut, ließ nicht viel zu und nervte den Sturm der Hausherren regelrecht.

Immer wieder lag ein Spieler am Boden, so vergingen auch die Sekunden. Und das fanden die Gäste natürlich toll.

Für die Rückrunde: 1. FC Magdeburg leiht Abwehr-Turm von Bundesligist aus
1. FC Magdeburg Für die Rückrunde: 1. FC Magdeburg leiht Abwehr-Turm von Bundesligist aus

Es dauerte bis zur 72. Minute, dann machte Toptorschütze Martijn Kaars endlich den erlösenden Anschluss. Sein Schuss von halblinks flach war nicht wirklich stark, passte aber genau rechts in den Kasten.

Und jetzt hatte Blau-Weiß Blut geleckt. Hugonet, der Pechvogel vom 1:3, machte tatsächlich das 3:3, nachdem Mathisen unmittelbar davor gescheitert war. Wahnsinn. (78.).

Jetzt schwammen die Mittelfranken richtig. Magdeburg wollte jetzt unbedingt gewinnen. Doch trotz zahlreichen Möglichkeiten schafften es die Hausherren nicht, den Ball noch einmal im Nürnberger Kasten unterzubringen.

Und so schlug der Heimfluch wieder zu - und der Club traf in Person von Julian Justvan in letzter Minute zum 4:3-Sieg (90.+4).

Der 1. FC Magdeburg belohnte sich für eine kämpferische Leistung mit zwei Treffern.
Der 1. FC Magdeburg belohnte sich für eine kämpferische Leistung mit zwei Treffern.  © Hendrik Schmidt/dpa
Absoluter Wahnsinn: Der 1. FC Nürnberg gewinnt in letzter Minute.
Absoluter Wahnsinn: Der 1. FC Nürnberg gewinnt in letzter Minute.  © Hendrik Schmidt/dpa

Statistik zum Spiel 1. FC Magdeburg gegen 1. FC Nürnberg

21. Spieltag

1. FC Magdeburg - 1. FC Nürnberg 3:4 (1:3)

1. FC Magdeburg: Reimann - Hugonet, Mathisen, Heber (79. P. Pfeiffer) - Hercher (90. Loric), Gnaka, F. Michel (46. Ahl Holmström), Nollenberger - Burcu (90. Teixeira), Kaars, Atik

1. FC Nürnberg: Jan Reichert - Drexler, Knoche, Karafiát - Villadsen (84. Gruber), Jander, Lubach, Yilmaz (69. Danilo Soares) - Justvan, Castrop (69. Antiste) - Tzimas (90. Flick)

Schiedsrichter: Felix Prigan (Esslingen) -

Zuschauer: 23.883

Tore: 0:1 Karafiát (5.), 1:1 Mathisen (27.), 1:2 Knoche (30./Foulelfmeter), 1:3 Hugonet (33./Eigentor), 2:3 Kaars (72.), 3:3 Hugonet (78.), 3:4 Justvan (90.+4)

Gelbe Karten: Mathisen (8) / Castrop (9), Yilmaz (3), Villadsen (2)

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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