Heimfluch beim 1. FC Magdeburg: "Nagt an der gesamten Mannschaft"
Von Malte Zander
Magdeburg - Neun Heimspiele, kein Sieg, aber immerhin sieben Unentschieden. Die unerklärliche Heimschwäche des 1. FC Magdeburg geht weiter. Dennoch bleiben die Elbestädter in der Liga vorn dabei.
Gegen schwache Braunschweiger reichte es am Samstag trotz optischer Überlegenheit und einem Plus an Torchancen am Ende nur zu einem 1:1. Dennoch bleibt Magdeburg in der Spitzengruppe und übernachtete zwischenzeitlich sogar als Tabellenführer.
Für den Torschützen war das allerdings kein Trost. Nachdem Baris Atik (30) seine erste Sprachlosigkeit überwunden hatte, gestand er auf die Tabellenführung angesprochen freimütig ein: "Ich freue mich nicht darüber. Nach dem, was hier passiert ist, wollte ich gemeinsam mit der Mannschaft die Menschen im Verein, in der Stadt, der Region mit drei Punkten belohnen."
Vor dem Spiel hatten beide Teams und die Fanszenen der Opfer des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gedacht.
Doch trotz der Enttäuschung ordnete der Magdeburger Kreativkopf den Punktverlust sachlich ein. "Wir spielen eine gute Saison. Ich glaube, wir wollen eine sorgenfreie Saison spielen und das gelingt uns aktuell", erklärte der 30-Jährige.
Heimfluch beim FCM: Kein Sieg seit einem Jahr
Der FCM steht mit 32 Punkten nach 19 Spieltagen so gut da wie noch nie, hat einen deutlichen Vorsprung auf die Abstiegsränge aufgebaut.
Doch je länger die Magdeburger oben dabei sind, desto mehr dürften die Ansprüche und Wünsche an der Elbe steigen. Man könnte bis zum Ende der Spielzeit um den Aufstieg mitspielen und sogar in die höchste Spielklasse aufsteigen. Dafür muss aber die Heimdurststrecke beendet werden. Seit Februar 2024 wartet der Club auf einen Heimsieg.
"Wir spielen unentschieden, wo der Gegner einen Schuss aufs Tor hatte, das war der Elfmeter. Dementsprechend sind wir enttäuscht", sagte Torwart Dominik Reimann (27) angefressen. Dass es zu Hause nicht klappt, "nagt nicht nur an mir, sondern der gesamten Mannschaft".
Auf Saisonprognosen wollte sich der Kapitän der Elbestädter nicht einlassen, blickte lieber aufs nächste Samstag-Spiel voraus. Dann treten die Magdeburger wieder auswärts an, müssen bei Schalke 04 auflaufen: "Das ist ein interessantes Spiel für uns Spieler aber auch für den Verein. In dem Stadion um 20.30 Uhr, das ist immer etwas Besonderes".
Zeigt Magdeburg dort wieder sein Auswärtsgesicht, dürften die Elbestädter dem Ziel vorzeitiger Klassenerhalt einen weiteren Schritt näher kommen. Und vielleicht geht dann der Blick auch weiter nach oben.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa