FCM-Trainer Titz nach Niederlage: "Völlig unnötig, als Verlierer vom Platz zu gehen"

Magdeburg - Wieder verloren. Bereits zum achten Mal in Folge blieb der FCM sieglos. Im Gegensatz dazu beendet Rostock die eigene Serie ohne Sieg und holt drei Punkte im Ostduell. Ist der FCM zum Aufbaugegner geworden? Nicht, wenn es nach Christian Titz (52) geht. Der FCM-Trainer sprach nach dem Spiel von einem derzeit "fehlenden Momentum" zum Verwerten der eigenen Möglichkeiten.

Nach dem Spielende sah man bei den FCM-Spielern hängende Köpfe, während sie auf dem Weg in die Kabine waren. Trotz der erneuten Niederlage erhielt die Mannschaft von den Fans aufbauende Worte.
Nach dem Spielende sah man bei den FCM-Spielern hängende Köpfe, während sie auf dem Weg in die Kabine waren. Trotz der erneuten Niederlage erhielt die Mannschaft von den Fans aufbauende Worte.  © Andreas Gora/dpa

Es ist eigentlich unerklärlich, wie dieses Spiel verloren gehen konnte. Rostock "fand überhaupt nicht statt", wie auch Gästetrainer Alois Schwartz (56) auf der Pressekonferenz einräumte. Seine Mannschaft war allein in der ersten Halbzeit mindestens 30 Minuten vollkommen unterlegen.

Scheinbar wäre der FCM aber nicht der FCM, wenn es der Mannschaft nicht gelungen wäre, auch dieses Spiel nicht zu gewinnen.

Die Fans bekommen derzeit einiges geboten - nur leider keine Siege. Dass es hart sein muss, den FCM zu unterstützen, erscheint beinahe untertrieben.

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Umso beeindruckender war es, wie die Mannschaft nach dem Abpfiff vor der Kurve stand und absolute Unterstützung erhielt, aufgebaut wurde. Das alles nach einer Partie, die niemals hätte verloren gehen dürfen. Es war ein beeindruckendes Beispiel gelebter Vereinsliebe, wie sie immer sein sollte.

Irgendwann muss die Mannschaft aber wieder gewinnen. Dafür sollte sie endlich die eigenen Torchancen verwerten. Mit der aktuellen Chancenverwertung wird es eine Mammutaufgabe, nicht zittern zu müssen, wenn sich die Saison dem Ende zuneigt.

Der entscheidende Moment - ausgerechnet ein Eigentor. Connor Krempicki (29, r.) war am Ende der Pechvogel, von dessen Rücken der Ball kurz vor Spielschluss die Torlinie zum 2:1 für Hansa überquerte.
Der entscheidende Moment - ausgerechnet ein Eigentor. Connor Krempicki (29, r.) war am Ende der Pechvogel, von dessen Rücken der Ball kurz vor Spielschluss die Torlinie zum 2:1 für Hansa überquerte.  © Andreas Gora/dpa

Christian Titz: "Wir vertrauen den Jungs, wir glauben an sie"

Geballte Fäuste und ein Blick, der vieles verrät. Vielleicht Fassungslosigkeit, aber mindestens Unverständnis. Ob Christian Titz (52) sich hier fragt, wie es möglich war, dass auch diese Chance nicht den Weg ins Tor finden konnte?
Geballte Fäuste und ein Blick, der vieles verrät. Vielleicht Fassungslosigkeit, aber mindestens Unverständnis. Ob Christian Titz (52) sich hier fragt, wie es möglich war, dass auch diese Chance nicht den Weg ins Tor finden konnte?  © Andreas Gora/dpa

Titz war die Enttäuschung förmlich ins Gesicht geschrieben, als er sich auf der Pressekonferenz äußerte.

Trocken machte er deutlich, was er in den letzten Wochen schon oft sagen musste, nachdem er auch dem Rostocker Trainerkollegen zum Sieg über seine Mannschaft gratulieren musste: "Wir gehen heute völlig unnötig als Verlierer vom Platz."

Für die selbst verschuldeten Gegentore und die vergebenen Hochkaräter auf der anderen Seite, oder die herausragenden Paraden des Hansa-Keepers Markus Kolke (33) an diesem Nachmittag, fand auch er keine passenden Worte.

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Die anstehende Länderspielpause soll genutzt werden, um "Vertrauen in die Abschlüsse zu bekommen", denn dann könne "der Bock wieder umgestoßen werden", wie Titz optimistisch betonte. Auch diese Niederlage habe nichts daran geändert, dass er und sein Trainerteam weiterhin "Vertrauen in die Jungs haben" und "an sie glauben".

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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