FCM: Experiment scheitert, Castaignos verharrt auf der Bank!

Magdeburg - Enttäuschend. Anders lässt sich der Auftritt des FCM gegen Nürnberg nicht betiteln. Spielerisch vollkommen unterlegen gewannen die Franken per Lucky Punch. Während das Nollenberger-Experiment in der Sturmspitze scheiterte, schmorte Luc Castaignos (31) über die gesamte Spielzeit auf der Bank.

Was in ihm während des Spiels gegen Nürnberg vorging, bleibt sein Geheimnis. Luc Castaignos (31, l.) kam nicht zum Einsatz, obwohl er der offensichtliche Ersatz für den rotgesperrten Luca Schuler (24) gewesen wäre.
Was in ihm während des Spiels gegen Nürnberg vorging, bleibt sein Geheimnis. Luc Castaignos (31, l.) kam nicht zum Einsatz, obwohl er der offensichtliche Ersatz für den rotgesperrten Luca Schuler (24) gewesen wäre.  © Hendrik Schmidt/dpa

Spät entschied sich FCM-Trainer Christian Titz (52) dazu, Alexander Nollenberger (26) vom Platz zu nehmen, der in der zweiten Halbzeit blass geblieben war. Bis zur 77. Spielminute hielt er an seinem Vorhaben fest, ließ dann Emir Kuhinja (21) von der Leine.

Nach Nollenberger in der Startelf war das die nächste dicke Überraschung des Abends. Was sich der gelernte Mittelstürmer Castaignos gedacht haben muss, als ihm ein Neuzugang aus der Regionalliga mit einer Gesamtspielzeit von einer Minute vorgezogen wurde, ist kaum vorstellbar.

"Gegen den Ball war Nollenberger ein entscheidender Aspekt, mit seiner Geschwindigkeit und seiner Bereitschaft zu verteidigen. Mit dem Ball war es immer das Ziel, dass Baris [Atik, Anm. d. Red.] sich in die Zwischenräume fallen lässt und wir mit ihm [Nollenberger] in die Tiefe gehen wollten", erklärte Titz seine Entscheidung auf der Pressekonferenz.

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Dass Nollenberger in den zweiten 45 Minuten nur einmal auf das Tor schoss, kaum Bälle festmachen konnte und der gesamte FCM trotz Ballbesitzanteil von 74 Prozent (!) nicht entscheidend torgefährlich wurde, blieb unerwähnt.

Christian Titz: "Klar, bin ich enttäuscht"

Der entscheidende Moment: FCM-Keeper Dominik Reimann (26, v.) liegt geschlagen am Boden. Ein einziger Moment in der zweiten Hälfte genügte Nürnberg, um drei Punkte aus Magdeburg zu entführen.
Der entscheidende Moment: FCM-Keeper Dominik Reimann (26, v.) liegt geschlagen am Boden. Ein einziger Moment in der zweiten Hälfte genügte Nürnberg, um drei Punkte aus Magdeburg zu entführen.  © Swen Pförtner/dpa

Titz sprach im Anschluss an die Partie davon, dass seine Mannschaft keine "absolut hundertprozentigen Einschussmöglichkeiten" erarbeitet habe.

"Wir sind immer wieder angelaufen. Mit der einen Aktion gegen uns haben wir uns selbst geschlagen. Ärgerlich war, dass wir bei dem Gegentreffer in Überzahl waren", äußerte der 52-Jährige enttäuscht.

Daniel Elfaldi (26) sagte über den Gegentreffer: "Wir haben zu langsam umgeschaltet. Wir sind davon ausgegangen, dass Herbi [Herbert Bockhorn] den Zweikampf gewinnt, und dann hat in der Mitte die Zuordnung nicht gestimmt. Wir haben den Rückraum komplett vergessen. Das war einfach nicht gut verteidigt."

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Dass diese eine Aktion den entscheidenden Nürnberger Treffer nach sich zog, war Pech. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der FCM es über die gesamte Spielzeit verpasste, die eigene Dominanz in etwas Zählbares umzumünzen und sich so den ersten echten Rückschlag einer bis dato guten Rückrunde selbst verpasste.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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