Fan-Invasion in Berlin: Folgen 20.000 Magdeburger dem Ruf?
Magdeburg - Magdeburg und Berlin: Hier werden Erinnerungen wach! Wird erneut Spektakel geboten? Der denkwürdige 10-Tore-Hinspiel-Wahnsinn ging in die Geschichtsbücher ein. Auch dieses Mal steht ein Rekord bereits fest - noch nie zuvor gab es auswärts so viele Clubfans. FCM-Trainer Christian Titz (52) freut sich auf die "frenetische Unterstützung von sehr, sehr vielen Fans" im Ost-Kracher.
Das offizielle Kontingent von etwa 12.000 Karten war sofort vergriffen.
Seitdem wurden fleißig Karten für die Heimbereiche erworben. Rund 20.000 Magdeburger dürften zu erwarten sein. Dass die Zahl sogar noch höher ausfällt, ist nicht unwahrscheinlich.
In jedem Fall wird die Zuschauerzahl höher sein als beim "größten Auswärtsspiel seit dem Mauerfall", wie die FCM-Fans die Partie bei Hannover 96 in der Vorsaison ausgerufen hatten, als sie einen Auswärtssieg im Niedersachsenstadion feierten.
Christian Titz: "Es ist immer etwas Schönes, in ein volles Stadion einzulaufen, mit einer guten Atmosphäre. Ich weiß, dass unsere Fans uns wirklich sehr zahlreich unterstützen werden, uns begleiten werden und uns dort frenetisch unterstützen. Das ist auch für uns, für dieses Spiel, ein wichtiger Aspekt."
Für Titz definitiv ein Grund zur Vorfreude auf die Partie, er würdigte auf der Pressekonferenz den bevorstehenden Support mit viel Anerkennung. Die Fankultur rund um den 1. FC Magdeburg ist für den 52-Jährigen schlicht "außergewöhnlich".
Christian Titz: "Wild wollen beide nicht haben"
Für den Coach steht indes fest, dass er ein Spiel wie in der Hinrunde nicht noch einmal erleben möchte.
Was für fußballbegeisterte Fans ein wahrer Augenschmaus war, entwickelte sich für den Fußballlehrer zu einem haarsträubenden Nachmittag, der dasselbe auf Seiten seines Berliner Kollegen Pál Dárdai (47) vermutete.
Christian Titz: "Wild wollen beide nicht haben. Es würde mich mehr freuen, wenn wir es kontrollierter gestalten könnten, weil das auch zeigt, wie wir uns in der Liga gefestigt haben - indem wir dem Gegner wenige Möglichkeiten geben und so die Chancen erhöhen, Spiele für uns zu entscheiden."
Was die Partie schlussendlich bringen wird und ob die Trainer einen weiteren wilden Schlagabtausch zwischen ihren Mannschaften verhindern können, bleibt abzuwarten.
Sicher ist, dass auf Seiten der Berliner gravierende Personalsorgen herrschen, ähnlich wie es den FCM in der Hinrunde lange belastet hat. Doch jetzt kann erfreulicherweise aus dem Vollen geschöpft werden.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa