Bitterer geht's nicht! FCM erlebt Déjà-vu gegen Fortuna

Magdeburg – Revanche missglückt! Magdeburg erwartet eine ungemütliche Winterpause. Gegen Düsseldorf gab der FCM eine 2:0-Führung aus der Hand und musste sich am Ende mit 3:2 geschlagen geben. Erinnerungen an das bittere Ausscheiden im Pokal gegen die Rheinländer wurden wach, und ein gesundes Polster auf den Abstiegsrelegationsplatz wurde verpasst.

"Schlitzohr" Herbert Bockhorn (28) erzielte ein vermutlich ungewolltes Tor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung über Düsseldorf. Schön war's trotzdem.
"Schlitzohr" Herbert Bockhorn (28) erzielte ein vermutlich ungewolltes Tor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung über Düsseldorf. Schön war's trotzdem.  © Swen Pförtner/dpa

Für das Hinrundenfinale gegen die Fortuna aus Düsseldorf nahm Christian Titz im Vergleich zum Unentschieden in Fürth zwei Veränderungen in seiner Startaufstellung vor: Anstelle von Piccini und Gnaka, die beide nicht im Kader standen, setzte er auf Hoti und Krempicki im Kampf um wichtige Punkte.

In die Partie starteten beide Teams äußerst mutig, und es schien schon früh, als würde sich ein sehenswertes Spiel entwickeln, in dem Magdeburg von Beginn an gute offensive Ansätze zeigte. Nach 14 gespielten Minuten hatte Amaechi die bis dato beste FCM-Chance mit einem Abschluss von außerhalb der Box, den er jedoch nur unplatziert auf das Tor bringen konnte.

Vier Minuten später wurde es dann tatsächlich laut im Heinz-Krügel-Stadion – ein Tor der kuriosen Art. Aus dem Halbfeld schlug Bockhorn eine im ersten Moment vollkommen missglückt wirkende Flanke in den Sechzehner der Rheinländer, die dem Außenverteidiger jedoch so glücklich über den Schlappen rutschte, dass sie unhaltbar für Düsseldorf-Keeper Kastenmeier zum 1:0 einschlug. Sollte Bockhorn den Treffer tatsächlich so gewollt haben, wäre er ein absolutes Schlitzohr.

Chancenwucher beim 1. FC Magdeburg und Ulms Mauer hält
1. FC Magdeburg Chancenwucher beim 1. FC Magdeburg und Ulms Mauer hält

Die Führung für den FCM war zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Spielanteile allemal verdient.

Und Magdeburg machte es diesmal deutlich besser als noch im vor wenigen Tagen verlorenen Pokalspiel gegen Düsseldorf, indem die Führung in der 37. Spielminute ausgebaut werden konnte. Amaechi bestrafte die Gäste für ihre Passivität mit seinem ersten Saisontor, indem er nach einem cleveren Querpass von Castaignos relativ freistehend vor Kastenmeier überlegt einschieben konnte. Die Titz-Elf schien tatsächlich aus den Fehlern des Pokaldebakels gelernt zu haben, als man trotz dicker Möglichkeiten verpasste, die eigene Führung frühzeitig auszubauen.

Mit dem 2-Tore-Polster für den FCM ging es für die beiden Mannschaften nach 45 Minuten in die Pause. Düsseldorf hatte nach einer kurzen vermeintlich guten Anfangsphase komplett den Faden verloren und wurde zurecht zweimal von den souveränen Elbestädtern abgestraft.

FCM-Offensivspieler Xavier Amaechi (22, M.) wird von den Teamkollegen zu seinem Treffer beglückwünscht. Der Engländer konnte auf 2:0 erhöhen.
FCM-Offensivspieler Xavier Amaechi (22, M.) wird von den Teamkollegen zu seinem Treffer beglückwünscht. Der Engländer konnte auf 2:0 erhöhen.  © Swen Pförtner/dpa

1. FC Magdeburg erlebt Pokal-Déjà-vu!

In der zweiten Halbzeit jubelte nur noch Fortuna. Der FCM gab das Spiel nach einer guten ersten Hälfte aus der Hand.
In der zweiten Halbzeit jubelte nur noch Fortuna. Der FCM gab das Spiel nach einer guten ersten Hälfte aus der Hand.  © Swen Pförtner/dpa

Etwa 21 Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als Düsseldorf einiges geraderücken konnte, was die Mannschaft in der ersten Halbzeit verpasst hatte. Vermeij konnte den Ball aus kurzer Distanz innerhalb des Strafraums an Reimann vorbei ins Netz drücken und kurz nach Wiederanpfiff den Anschluss zum 1:2 herstellen.

Böse Zungen würden behaupten, es kam, wie es kommen musste. Denn in der 70. Minute glich Düsseldorf das Spiel aus. Torschütze war Appelkamp. Der Düsseldorfer wurde von seinem Teamkollegen Oberdorf freistehend im Sechzehner gefunden und traf zum 2:2-Ausgleich. Magdeburg hatte eine absolut sichere 2:0-Führung aus der Hand gegeben.

Wer dachte, dass das Schlimmste damit geschafft wäre, wurde nur wenig später eines Besseren belehrt. Wie im Pokal konnte Düsseldorf das Spiel drehen und traf durch Vermeij zum 3:2 nach 75 gespielten Minuten. Ein Treffer, der zudem hergeschenkt wurde. Elfadli hatte alle Zeit, den Ball aus der Gefahrenzone vor dem eigenen Tor zu klären, wartete jedoch zu lang, ließ sich das Leder von Tzolis wegspitzeln, der anschließend Vermeij bediente. Dieser vollstreckte wiederum alleinstehend vor Reimann eiskalt ins rechte untere Eck.

Weil Fans Pyrotechnik zünden: 1. FC Magdeburg wird zur Kasse gebeten
1. FC Magdeburg Weil Fans Pyrotechnik zünden: 1. FC Magdeburg wird zur Kasse gebeten

In der 80. Minute hätte Fortuna den Sack eigentlich endgültig zumachen können, traf jedoch durch Tzolis nur die Latte. Glück für Magdeburg, die so tatsächlich noch irgendwie im Spiel blieben.

Am Ergebnis änderte das jedoch nichts mehr. Wie im Pokal musste sich der FCM trotz Führung und starker erster Hälfte 3:2 geschlagen geben. Für Fortuna ein versöhnlicher Abschluss der Hinrunde, für den FCM das genaue Gegenteil.

In der zweiten Halbzeit war der FCM zu oft hintendran. Düsseldorf übernahm die Spielkontrolle.
In der zweiten Halbzeit war der FCM zu oft hintendran. Düsseldorf übernahm die Spielkontrolle.  © Swen Pförtner/dpa

Statistik zum Zweitliga-Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und Fortuna Düsseldorf

17. Spieltag

1. FC Magdeburg - Fortuna Düsseldorf 2:3 (2:0)

1. FC Magdeburg: Reimann - Bockhorn (83. Nollenberger), Hoti, Heber, Bell Bell (76. T. Ito) - Krempicki, Elfadli, Conde - Amaechi (62. El Hankouri), Castaignos, Atik

Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier - Uchino (46. Jastrzembski), Siebert, de Wijs (83. Manu), Oberdorf - Y. Engelhardt - F. Klaus (46. Niemiec), Tanaka, Appelkamp (90.+3 Bunk), Tzolis (90. Suso) - Vermeij

Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang) - Zuschauer: 20647

Tore: 1:0 Bockhorn (17.), 2:0 Amaechi (37.), 2:1 Vermeij (46.), 2:2 Appelkamp (70.), 2:3 Vermeij (75.)

Gelbe Karten: Amaechi (2), Atik (8) / Tzolis (3), Jastrzembski (1), Y. Engelhardt (6)

Beste Spieler: Amaechi, Atik / Appelkamp, Vermeij

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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