1. FCM: Null Tore, keine Punkte, Frust und Arslan-Abgang?
Braunschweig - Wie nah Freud und Leid beieinander liegen, zeigt der Rückrundenauftakt des 1. FC Magdeburg. Nach einem verdienten Heimsieg über Wiesbaden folgte eine ebenso verdiente Niederlage in Niedersachsen beim BTSV. Dass FCM-Trainer Titz (52) in seinem Kader mit Castaignos (31) und Schuler (24) zwei halbwegs fitte Spieler gegenüber kerngesunden Spielern wie Nollenberger (26), Piccini (31) oder Arslan (29) bevorzugte, bleibt indes sein persönliches Geheimnis.
Weder Luca Schuler noch Luc Castaignos waren am gestrigen Sonntag in der Startformation gegen formstarke Braunschweiger zu finden.
Dabei hatte Christian Titz im Vorfeld noch davon gesprochen, dass ihm nach dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden, bei dem er ohne einen echten Stürmer auskommen musste, nun wieder "zwei Elemente mit klarer Nummer 9" zur Verfügung stehen würden.
Dass beide nicht über die gesamte Spieldauer auf dem Platz stehen würden, hatte der 52-Jährige ebenfalls klargemacht. Keinen der beiden in der ersten Elf zu sehen, war trotzdem eine Überraschung. Stattdessen erhielt Mohammed El Hankouri (26) den Vorzug in der Spitze.
Alexander Nollenberger, Cristiano Piccini und Ahmet Arlsan reisten gar nicht erst an, standen gegen die Löwen nicht im Kader. Besonders bei Arlsan scheint sich der Transfer nach Magdeburg zu einem reinen Missverständnis entwickelt zu haben. Wer könnte es ihm aktuell verübeln, den Club verlassen zu wollen? Spielzeit erhält der Deutsch-Türke kaum noch. Die Zeichen stehen schon nach einem halben Jahr auf Abschied.
Er selbst soll seinen Wunsch, Magdeburg verlassen zu dürfen, beim Verein kommuniziert haben. Mögliche Ziele könnten sein Ex-Verein Dynamo Dresden oder der türkische Zweitligist Bandırmaspor sein. Finanziell attraktiver wäre der Wechsel ins Ausland.
Ob und wie die Entscheidung ausfällt, bleibt abzuwarten. Der FCM wäre jedenfalls bereit, den Spieler abzugeben, sollte ein angemessenes Angebot eintreffen.
Christian Titz: "Da war klar, dass auch Spieler weichen müssen"
FCM-Trainer Titz erklärte die Nichtnominierung der drei zuhausegebliebenen Spieler nach der Niederlage wenig auskunftsfreudig anhand der vorgeschriebenen Spieltagskader-Größe.
Christian Titz: "Wir haben momentan bis auf Pollersbeck alle Spieler an Bord und können 20 Spieler nominieren. Wir haben uns für verschiedene Nominierungen entschieden. Ein Argument war natürlich auch, dass wir Castaignos und Schuler mit in den Kader genommen haben. Da war klar, dass auch Spieler weichen müssen."
Für den Fußballlehrer standen andere Dinge im Vordergrund, die zur Niederlage beigetragen hatten. Vor allem die "strittigen Entscheidungen hätten dem Spiel eine andere Richtung geben können", womit er auf die potenziellen Elfmeterentscheidungen anspielte, die nicht zugunsten des FCM ausfielen.
Dass Schiedsrichter Bastian Dankert (43) in der ersten Halbzeit davon abgesehen hatte, Daniel Heber (29) nach dessen zweitem taktischen Foul nicht schon früh des Feldes zu verweisen, und Titz so die Möglichkeit gab, seinen Verteidiger durch Auswechslung vor Schlimmerem zu bewahren sowie die Partie vorerst mit elf Mann zu Ende spielen zu können, war hingegen ebenfalls ein Faktor des Spiels.
Es bleibt eine verdiente Auswärtsniederlage des FCM gegen stark aufspielende Braunschweiger. Die Offensivbemühungen der Blau-Weißen begannen zu spät, um wenigstens einen Punkt nach Hause zu bringen, was mit Blick auf die kommenden Spiele enorm wichtig gewesen wäre. Mit Kiel und St. Pauli warten zwei Schwergewichte.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa