1. FC Magdeburg: Wann wird die Ergebniskrise zum Abstiegskampf?
Magdeburg - Turbulente Zeiten in Magdeburg. Nach einem fulminanten Saisonauftakt, der die Männer vom Krügel-Platz sogar zum Aufstiegskandidaten werden ließ, findet sich der "Club" nach 13 Spieltagen punktgleich mit Karlsruhe und Schalke auf dem Relegationsplatz wieder. Der Geschäftsführer Sport, Otmar Schork (66), stellt sich die gleiche Frage, die vermutlich vielen FCM-Fans durch den Kopf geht: "Warum machen wir immer dieselben Fehler?"
Rein optisch war Schork an diesem Nachmittag bei der FCM-Medienrunde nicht anzumerken, wie schlecht es um den Verein aktuell steht.
Gut gelaunt begrüßte der 66-Jährige die anwesenden Pressevertreter und stand Rede und Antwort. Angesprochen auf seinen tatsächlichen Gefühlszustand wurde indes schnell deutlich, dass dieser "entsprechend dem Tabellenstand" ist, womit alles gesagt war.
Man sei "aufgewühlt" und mache sich "seine Gedanken". Für ihn scheint die Situation ebenso unverständlich, wie für viele im Umfeld des Vereins.
"Wir haben eine sehr gute Spielphilosophie, können nach wie vor einen sehr guten Fußball spielen", versicherte er und fügte hinzu, dass die Mannschaft "zwei gravierende Mängel" habe: Das seien zum einen das "Wegverteidigen" und zum anderen "das Verhindern von Fehlern, die zu Gegentoren führen".
Für diejenigen, die den FCM verfolgen, ist diese Feststellung nichts Neues. Neu wäre gewesen, wenn endlich jemand sagen würde, wie es gelingen kann, insbesondere die leidigen individuellen Fehler abzustellen, die auf dem Niveau der 2. Bundesliga definitiv nichts zu suchen haben – schon gar nicht in der Häufigkeit, wie sie von den Magdeburgern fabriziert werden.
Otmar Schork: "Von unserer Seite aus gibt es keine Trainerdiskussion"
Vom Weg, den die Mannschaft geht, möchte Schork dennoch nicht abweichen. Er kenne das "Innenleben der Mannschaft" und solange der Teamgeist stimmt, der weiterhin "richtig gut ist", sei "das Vertrauen da".
"Von unserer Seite aus gibt es keine Trainerdiskussion", betonte er in aller Deutlichkeit. Das bedeute jedoch nicht, dass man die "Ergebniskrise" nicht wahrnehmen würde.
Ein Lichtblick am Ende des Tunnels könnte die Rückkehr einiger zuvor verletzungsbedingt fehlender Spieler sein, die durch den Geschäftsführer bestätigt wurde. Hugonet (23), El Hankouri (26) und Castaignos (31) werden jeweils zum Wochenstart wieder ins Training einsteigen und eventuell wieder eine Option für den Kellerkracher gegen Osnabrück sein.
Zusätzlich wird sich der FCM in der kommenden Winterpause definitiv verstärken. Mit "zwei bis drei Neuzugängen" dürfte scheinbar zu rechnen sein, wie Schork zu verstehen gab.
Dringend notwendig, betrachtet man nur die Horrorserie an Verletzungen bei den Blau-Weißen. Zu allem Übel hat sich im gestrigen Training Ceka (24) eine Fraktur zugezogen, die ihn mindestens zwei bis drei Wochen ausschalten wird.
Titelfoto: Michael Matthey/dpa