1. FC Magdeburg verliert bei Zweitliga-Rückkehr! Düsseldorf braucht nur 15 Sekunden
Magdeburg - Bittere Rückkehr in die 2. Bundesliga! Aufsteiger 1. FC Magdeburg ist mit einem 1:2 (0:1) im Topspiel gegen Fortuna Düsseldorf in die neue Saison gestartet. Dabei wäre deutlich mehr drin gewesen. Die Heimserie von ungeschlagenen zehn Monaten ist außerdem vorbei.

Rouwen Hennings brachte die Gäste vor 22.288 Zuschauern in der MDCC-Arena per Handelfmeter in Führung (1:0/43. Minute), Felix Klaus erhöhte nach dem Seitenwechsel (2:0/46.). Connor Krempickis 1:2 (50.) änderte nichts an der Pleite.
FCM-Aufstiegscoach Christian Titz nahm im Vergleich zum 4:2-Testsieg gegen den FC Cambuur Leeuwarden nur einen Wechsel vor: Baris Atik wurde rechtzeitig fit und verdrängte Testspiel-Torschützenkönig Leonardo Scienza vorerst auf die Bank.
Ebenfalls nur einmal stellte Fortunas Trainer Daniel Thioune um, brachte Tim Oberdorf für Jordy de Wijs (Bank).
Referee Arne Aarnink pfiff im lautstarken Bengalo-Nebel Magdeburgs ersten Zweitliga-Auftritt seit mehr als drei Jahren an, bei dem die Hausherren schnell die Oberhand erlangten und die Gäste lange vom eigenen Tor fernhalten konnten.
Interessant wurde es erstmals in der 4. Minute, als André Hoffmann zunächst einen zentralen Atik-Schuss blockte, der allerdings ein zweites Mal an die Kugel kam, diese aber knapp neben den rechten Pfosten setzte.
Auch die zweite gefährliche Szene gehörte dem Topscorer der abgelaufenen Drittliga-Saison. Einen Freistoß aus 18 Metern halblinks hob er wunderbar über die Mauer, Torhüter Florian Kastenmeier hatte den Ball erst im Nachfassen (10.).


Auftakt in die 2. Bundesliga: Aufstellung des 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Düsseldorf
So ging Fortuna Düsseldorf ins Match beim 1. FC Magdeburg
Fortuna Düsseldorfs erster Elfmeter wird einkassiert - Rouwen Hennings verwandelt den zweiten

Die Fans waren die ganze Zeit on fire, gingen bei jeder Szene voll mit und ließen sich auch von den Kickern auf dem Platz immer wieder zum Support anfeuern. So auch, als Mo El Hankouri Dawid Kownacki einen Ball im vollen Lauf weggrätschte.
Kurzer Aufschrei nach einer knappen Viertelstunde: Atik wollte einen Gegenspieler umkurven und fiel an der Strafraumgrenze, Aarnink ließ aber weiterlaufen (14.).
Thiounes Elf tat sich extrem schwer, war beinahe durchgehend in der eigenen Hälfte gefangen. Und kam zehn Minuten später zu einem irregulären Torerfolg: Klaus nahm eine Ecke direkt, das Spielgerät ging abgefälscht rein. Allerdings war Christoph Klarer vorher mit der Hand dran, was der Unparteiische wahrnahm und die Düsseldorfer Führung zurecht nicht gab (24.).
Auf der anderen Seite wurde Fortuna-Keeper Kastenmeier regelmäßig geprüft, konnte einen unangenehmen Linksabnahme von Jason Ceka (26.) als auch Andreas Müllers Gewaltschuss aus der zweiten Reihe parieren (31.).
Dann ging der Elfmeter-Wahnsinn los. Erst gab's in der blau-weißen Hintermannschaft eine Fehlabstimmung zwischen Jamie Lawrence und Alexander Bittroff. Letzterer kam gegen Kownacki zu spät, foulte ihn - Aarnink pfiff sofort, doch der Kölner Keller kassierte den Strafstoß wegen einer Abseitsstellung wieder ein. Fragliche Entscheidung (34.).
Keine zehn Zeigerumdrehungen später ging Lawrence bei einer Flanke in den Rücken der Spieler unnötig mit dem Arm an den Ball, nach Videocheck zeigte Aarnink diesmal auf den Punkt. Hennings schoss flach rechts, Dominik Reimann war dorthin unterwegs, hatte aber keine Chance - 1:0 für Düsseldorf (43.).

Horror-Start in die 2. Halbzeit für den 1. FC Magdeburg - Connor Krempicki sorgt für Hoffnung

Schlimmer hätte es für die Elbestädter nicht in die zweite Halbzeit gehen können: Lawrence spielte einen Fehlpass, legte so für Ao Tanaka auf, der die Flanke reinbrachte. Kownacki gab weiter zu Klaus, der den Ball im Fallen über die Linie gedrückt bekam - 2:0 für die Fortuna (46.).
Blau-Weiß gab aber nicht auf und belohnte sich endlich: Ceka ging über rechts durch, spielte einen Super-Pass in die Mitte, wo Krempicki aus 16 Metern ohne zu schauen mit einem satten Direktschuss den sehenswerten Anschluss markierte - 1:2 (50.).
Unter den Augen des langjährigen FCM- und jetzigen BFC-Dynamo-Torjägers Christian Beck war die Begegnung in der Folge ausgeglichen, hätte somit in beide Richtungen ausfallen können.
Qualitativ hatten die 95er zwar die Oberhand, doch über den kämpferischen Aspekt und mit den unermüdlich anfeuernden Fans in der Hinterhand war doch noch was drin.
Auch die Einwechslungen sollten letztlich aber nichts mehr an der Heimniederlage - der ersten seit September 2021 - ändern.
Kommenden Freitag (18.30 Uhr/Sky) geht's für Düsseldorf daheim gegen den SC Paderborn 07 weiter, der FCM gastiert erst nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr/Sky) beim Karlsruher SC.

Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa