1. FC Magdeburg unterliegt dem HSV: Fans sorgen mit Pyroshow für Spielunterbrechung
Hamburg – Wieder keine Punkte, wieder kein Sieg! Der Negativlauf des 1. FC Magdeburg setzt sich auch in Hamburg fort. Die Titz-Elf unterliegt dem Hamburger SV mit 0:2 und findet sich endgültig im unteren Teil der Tabelle wieder.
Etwas überraschend entschied sich FCM-Trainer Titz für dieselbe Startaufstellung, der er bereits beim Pokalsieg am Mittwochabend in Kiel das Vertrauen geschenkt hatte.
Nach 120 Minuten an der Ostsee, einschließlich des nervenaufreibenden Elfmeterschießens, wäre der ein oder andere Wechsel durchaus verständlich gewesen.
Im Spiel hieß der HSV die Magdeburger in einer munteren Anfangsphase bereits früh willkommen, denn schon in der 9. Minute ging es schnell – zu schnell für den FCM.
Pherai spielte Jatta mit einem präzisen Steckpass im Strafraum frei, der den Blick für Glatzel in der Mitte hatte. Der HSV-Stürmer scheiterte zunächst an Piccini, der den Ball im Torraum abwehren konnte, doch der anschließende Abstauber von Benes fand den Weg ins Tor zur 1:0-Führung der Hausherren.
In der 25. Minute wurde die Partie durch Schiedsrichter Exner notgedrungen unterbrochen, nachdem eine beträchtliche Anzahl Feuerwerkskörper von den mitgereisten FCM-Fans gezündet worden war. Nach einer kurzen Trinkpause für die Teams konnte das Spiel nach wenigen Minuten fortgesetzt werden.
Ansonsten entwickelte sich eine äußerst ausgeglichene erste Halbzeit, in der sich die beiden Mannschaften sowohl in der Zweikampfstatistik als auch im Ballbesitz nichts schenkten. Der 1. FCM zeigte insgesamt ein gutes Auswärtsspiel im ausverkauften Volksparkstadion und wusste sich häufig geschickt gegen die Hamburger zu behaupten.
Nach 45 Minuten hatte die Mannschaft von Christian Titz zwar mehr Torchancen für sich verbuchen können, doch keine davon war wirklich zwingend. So konnten die Gastgeber aus der Hansestadt zur Pause von ihrem genialen Moment in der 9. Minute profitieren und mit einer 1:0-Führung in die Kabine gehen.
1. FC Magdeburg: Schuler verpasst, Elfadli fliegt
Das Bild eines ausgeglichenen Spiels zwischen zwei gut aufeinander eingestellten Mannschaften zeigte sich auch im zweiten Durchgang.
In der 54. Minute hatte Schuler die Riesenchance zum Ausgleich. Der Stürmer ging alleine auf HSV-Keeper Heuer Fernandes zu und hätte den Ball normalerweise nur vorbeischieben müssen. Stattdessen ließ er sich von Mikelbrencis einholen, der ihm die Kugel im letzten Moment wegspitzeln konnte und Schlimmeres für Hamburg verhinderte.
Knapp 20 Minuten später machten es die Hausherren besser als Schuler und der FCM und erhöhten in der 72. Minute auf 2:0. Dompé ließ Piccini elegant aussteigen, flankte auf Jatta am langen Pfosten, der nur noch einnicken musste.
Weitere fünf Minuten später sah Elfadli vollkommen zu Recht die rote Karte. Der Sechser kam gegen Ambrosius viel zu spät, traf nur den Hamburger und wurde nach diesem groben Foulspiel vorzeitig unter die Dusche geschickt – die Vorentscheidung.
Am Ende unterlag der FCM trotz einer disziplinierten Leistung gegen den HSV mit 0:2 und blieb somit auch im siebten Spiel in Serie sieglos. Es ist nun wohl jedem in Magdeburg klar geworden, dass dringend etwas geändert werden muss.
Die Statistik zum Topspiel zwischen dem HSV und dem 1. FC Magdeburg
12. Spieltag
Hamburger SV - 1. FC Magdeburg 2:0 (1:0)
Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis, Ambrosius, Hadzikadunic, Muheim - Meffert (90.+4 Krahn), Pherai (59. Dompé), Benes (90.+4 Heyer) - Jatta, Glatzel (84. Nemeth), Königsdörffer (59. Poreba)
Aufstellung FCM: Reimann - Piccini, Elfadli, Heber - Bockhorn, Gnaka (90.+4 Lawrence), Krempicki, Bell Bell, Ceka (59. Ito), Atik (82. Condé) - Schuler (82. Nollenberger)
Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)
Zuschauer: 56.800
Tore: 1:0 Benes (9.), 2:0 Jatta (72.)
Gelbe Karten: Ambrosius (1) / Atik (7), Bockhorn (3)
Rote Karte: Elfadli (1)
Beste Spieler: Ambrosius, Benes, Jatta / Bockhorn, Atik
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa