Atik-Traumtor reicht nicht! 1. FC Magdeburg kassiert bittere Pleite in Hannover
Hannover - Da war definitiv mehr drin! Der 1. FC Magdeburg musste sich am Freitagabend bei Hannover 96 trotz einer anständigen Leistung sowie eines wunderschönen Treffers von Baris Atik am Ende mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. Damit wartet die Mannschaft von Coach Christian Titz nun schon seit fünf Spielen auf einen Dreier.
Das Gastspiel in Niedersachsen begann für die FCM-Kicker inmitten dicker Rauchschwaden aufgrund gezündeter Pyrotechnik, die sogar gleich eine kurze Unterbrechung erzwangen, sofort äußerst holprig.
Nach einem Angriff der Hausherren über die rechte Seite landete die Kugel in der Mitte bei Enzo Leopold, der aus der Distanz einfach mal draufhielt.
Innenverteidiger Daniel Heber stellte seinen Fuß anschließend sehr unglücklich in den eigentlich ungefährlichen Abschluss und lenkte ihn so gegen die Bewegung von Keeper Reimann zum frühen 0:1-Rückstand in die linke Ecke ab (11. Minute).
In der Folge fand die Titz-Elf dann etwas besser ins Match, doch die beste Offensive der 2. Bundesliga blieb vor allem durch schnelle Gegenstöße stets gefährlich - und hätte nachlegen können. Louis Schaub scheiterte am starken Reflex von Reimann (34.), Cedric Teuchert an der eigenen Genauigkeit (40.).
Erst kurz vor dem Pausenpfiff schalteten die Elbstädter noch einen Gang hoch, schnürten Hannover am eigenen Sechzehner ein und spielten sich insbesondere über den agilen Atik vermehrt in die Gefahrenzone. Den Ausgleich brachte das aber zunächst nicht.
Baris Atik zaubert, Cedric Teuchert antwortet sofort
Trotzdem setzte sich der Trend nach dem Seitenwechsel fort, die Gäste griffen direkt sehr hoch an und drängten weiter auf den eigenen Treffer.
Es brauchte aber einen Geniestreich von Offensiv-Wirbler Baris Atik, um das zu belohnen. In der 57. Minute wurde der Edeltechniker halbrechts vor dem Strafraum bedient, legte sich das Leder kurz zurecht und schlenzte es dann im hohen Bogen über H96-Torwart Zieler hinweg in den linken Winkel - Traumtor!
Doch die Freude währte nur kurz. Drei Minuten später stellte sich Daniel Elfadli beim Verteidigen im eigenen Sechzehner nämlich ganz ungeschickt an und streckte seinen rechten Arm in eine Freistoßflanke von Köhn (60.).
Schiedsrichter Aarnink zögerte nicht lang und zeigte auf den Punkt, den fälligen Elfer verwandelte Zweitliga-Top-Torjäger Teuchert souverän und kompromisslos zur erneuten Führung für die Gastgeber (61.).
Die umgehende Antwort hatte offenbar gesessen, anschließend leisteten sich die Blau-Weißen trotz reichlich Engagement mehrere Unkonzentriertheiten, läuteten dann aber die Schlussoffensive ein.
Atik prüfte Zieler gleich zweifach per Freistoß (78./80.), in der Folge fehlte allerdings der nötige Zug in den letzten Aktionen.
So blieb es schließlich bei der knappen Niederlage, durch die der FCM seit nunmehr fünf Partien auf einen Sieg wartet und vorerst auf dem neunten Tabellenplatz ausharrt.
Statistik zum Zweitliga-Spiel zwischen Hannover 96 und dem 1. FC Magdeburg
Hannover 96 - 1. FC Magdeburg 2:1 (1:0)
Hannover 96: Zieler - Neumann, Halstenberg, Arrey-Mbi - Dehm (83. Muroya), F. Kunze, Leopold, Köhn - Schaub (83. Tresoldi), Voglsammer (90.+3 S. Ernst) - Teuchert (72. Scott)
1. FC Magdeburg: Reimann - Piccini (46. Jamie Lawrence), Elfadli, Heber - Bockhorn, Gnaka (46. Castaignos), Krempicki (85. Ceka), Bell Bell - Atik, Arslan (46. Nollenberger) - Schuler (69. T. Ito)
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)
Zuschauer: 38.000
Tore: 1:0 Leopold (11.), 1:1 Atik (57.), 2:1 Teuchert (61./Handelfmeter)
Gelbe Karten: Dehm (3), Muroya (1) / Bockhorn (2), Bell Bell (3), Castaignos (2)Titelfoto: Swen Pförtner/dpa