Sensation in Magdeburg: FCM schlägt als erste Mannschaft der Saison St. Pauli!

Magdeburg – Trillerpfeifen-Protest gegen einen Investoren-Einstieg: Kaum erwähnenswert nach den Vorkommnissen rund um die Partie zwischen dem HSV und Hannover 96. Dennoch beinahe das Aufregendste, was sich zwischen dem 1. FC Magdeburg und St. Pauli ereignete. Wäre da nicht eine vollkommen verrückte Schlussphase gewesen, die alles auf den Kopf gestellt hat und Magdeburg einen 1:0 (0:0)-Sieg feiern ließ.

Was nach viel Dynamik aussah, fand in der Realität doch eher selten statt, auch wenn in diesem Zweikampf zwischen Elias Saad (l.) und Herbert Bockhorn (r.) sichtbar jede Menge Elan steckt.
Was nach viel Dynamik aussah, fand in der Realität doch eher selten statt, auch wenn in diesem Zweikampf zwischen Elias Saad (l.) und Herbert Bockhorn (r.) sichtbar jede Menge Elan steckt.  © Christophe Gateau/dpa

Das war nervig!

So viel musste man den mitgereisten St. Paulianern im ausverkauften Auswärtsblock lassen, die auf jeden Fall einen Weg gefunden haben, Spiele unattraktiv für neue Geldgeber zu machen, ohne es vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen.

Unter dem Klang unzähliger Trillerpfeifen eröffnete Schiedsrichter Max Burda die Partie im Heinz-Krügel-Stadion und gab damit den Startschuss für ein Aufeinandertreffen, in dem beide Teams nicht zwingend auf Torchancen aus zu sein schienen.

Chancenwucher beim 1. FC Magdeburg und Ulms Mauer hält
1. FC Magdeburg Chancenwucher beim 1. FC Magdeburg und Ulms Mauer hält

Hatte FCM-Schlussmann Dominik Reimann im Hinspiel noch im Alleingang dafür gesorgt, einen Punkt festzuhalten, als er mit zwölf Paraden glänzen konnte, gestaltete sich sein Arbeitstag nun eher gemütlich – zumindest in der ersten Hälfte.

Tabellenführer St. Pauli, das mit der perfekten Bilanz von drei Siegen aus drei Pflichtspielen ins neue Jahr gestartet war, ließ Magdeburg erst nach 15 Minuten ins Spiel kommen, woraufhin sich eine ausgeglichene Partie entwickelte.

1. FC Magdeburg: Geschenkeverwertung und jede Menge Emotion

Wie schon im Hinspiel hielt Dominik Reimann (r.) den FCM mit starken Paraden über weite Teile der zweiten Hälfte im Spiel.
Wie schon im Hinspiel hielt Dominik Reimann (r.) den FCM mit starken Paraden über weite Teile der zweiten Hälfte im Spiel.  © Christophe Gateau/dpa

Trotz der deutlichen Unterlegenheit ihres Klubs in der zweiten Halbzeit sorgten die FCM-Fans für erstligareife Stimmung. Und mit dem Beginn der Schlussphase schwappte die geballte Wucht der Tribünen urplötzlich auch auf den Platz hinunter, als es auf einen Schlag richtig zur Sache ging.

Ohne unter wirklichem Druck zu stehen, spielte Pauli-Keeper Nikola Vasilj in der 72. Minute einen viel zu kurz geratenen Pass, den Xavier Amaechi abfangen konnte. Der bediente sofort Baris Atik, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.

Wie aus dem Nichts führte der FCM 1:0!

1. FC Magdeburg verpflichtet schwedischen Stürmer Ahl Holmström
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg verpflichtet schwedischen Stürmer Ahl Holmström

Nur kurz darauf blieb Mohammed El Hankouri nach einem Zweikampf mit Manolis Saliakas lange liegen. Beide erhielten die gelbe Karte, wobei Saliakas wahrscheinlich von Glück sprechen konnte, nur verwarnt worden zu sein, nach einem Einsatz, der sehr nach Tätlichkeit aussah.

Die Schlussphase war nun mehr als emotional aufgeladen.

In dieser hitzigen Atmosphäre schaffte es der FCM tatsächlich, die Führung über die Zeit zu retten und absolute Big-Points gegen den Tabellenführer zu feiern, den man zuvor noch nie in einem Pflichtspiel hatte schlagen können!

Statistik zum Spiel des 1. FC Magdeburg gegen den FC St. Pauli

2. Bundesliga, 21. Spieltag

1. FC Magdeburg - FC St. Pauli 1:0 (0:0)

1. FC Magdeburg: Reimann - Bockhorn, To. Müller, Heber, Bell Bell (57. Krempicki) - Gnaka (90. Hoti), Elfadli, El Hankouri - Amaechi (86. Nollenberger), Schuler (46. Castaignos), Atik

FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (82. Albers), Kemlein (66. Boukhalfa), Hartel, Treu (82. Ritzka) - Afolayan, J. Eggestein (82. Maurides), Saad (62. Metcalfe)

Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)

Zuschauer: 25.187

Tore: 1:0 Atik (72.)

Gelbe Karten: El Hankouri (3) / Kemlein (2), Saliakas (3)

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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