Termin-Irrsinn bei Hansa Rostock: Drei Auswärtsspiele in fünf Tagen

Rostock - Der 4:0-Heimsieg über den SC Verl setzte bei Hansa Rostock neue Kräfte frei. Die werden bitter vonnöten sein angesichts des Nachholtermins bei der SpVgg Unterhaching. Der DFB hatte zuvor die Verwaltungsbeschwerde der Kogge abgelehnt.

Straffer Reiseplan: Rostocks Dreierpacker Christian Kinsombi (29, l.) und Kevin Schumacher (27) gehen zwischen Ende April und Anfang Mai auf große Tour.
Straffer Reiseplan: Rostocks Dreierpacker Christian Kinsombi (29, l.) und Kevin Schumacher (27) gehen zwischen Ende April und Anfang Mai auf große Tour.  © Christoph Reichwein/dpa

Der Termin-Wahnsinn ist perfekt! Auf Rostock wartet zum Monatswechsel ein beispielloses Auswärtsprogramm.

Der happige Reiseplan: dreimal auswärts in fünf Tagen - das gibt es nicht mal für Champions-League-Teilnehmer!

Doch der DFB kennt keine Rücksicht und hat den Nachholer gegen die SpVgg Unterhaching am 29. April um 19 Uhr terminiert.

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Nur blöd, dass Hansa 41 Stunden später schon wieder im Halbfinale des Lübzer-Pils-Landespokals ranmuss. Das wird ein heißer Tanz in den Mai!

Auch wenn der Gegner FC Schönberg heißt und "nur" in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommerns spielt: Die Kogge wäre nicht der erste Klub, der gegen einen Underdog im Pokal rausfliegt, weil sie mit schweren Beinen oder fehlendem Fokus in die Partie geht.

Hansa Rostock muss zwischen Ende April und Anfang Mai im Zwei-Tages-Rhythmus ran

Hansa-Trainer Daniel Brinkmann (39) dürfte über den Termin der Neuansetzung des Haching-Spiels alles andere als erfreut sein.
Hansa-Trainer Daniel Brinkmann (39) dürfte über den Termin der Neuansetzung des Haching-Spiels alles andere als erfreut sein.  © Christoph Reichwein/dpa

Dem ganzen Irrsinn setzt der 36. Spieltag der 3. Liga die Krone auf: Da ist der FC Hansa beim SV Sandhausen gefordert. Und reist abermals zwei Tage nach dem Spiel schlappe 750 Kilometer ans andere Ende der Republik.

Keine Erholung, keine Punkte? Kaum vorstellbar, dass Hansa in den drei Spielen keine Federn lässt.

Die Vereins-Verantwortlichen sind alles andere als begeistert. In einem Statement heißt es zunächst:

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"Der F.C. Hansa Rostock hat das Urteil des DFB-Bundesgerichts zur Kenntnis genommen und prüft aktuell weitere Rechtsmittel, um die Interessen unseres Vereins mit aller Konsequenz zu vertreten."

Und der DFB? Gibt nicht nur bei der Terminwahl eine äußerst unglückliche Figur ab, lässt in dem Fall komplett die Transparenz vermissen, liefert keine öffentliche Urteilsbegründung.

Es wirkt, als wolle der deutsche Dachverband den Fall unter den Teppich kehren.

Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa

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