Skandal in der 2. Bundesliga: Hansa-Fan rennt aufs Spielfeld und greift Lautern-Stars an
Rostock - Am 2. Spieltag standen sie mal an der Tabellenspitze, mittlerweile macht sich bei Hansa Rostock in der 2. Bundesliga Abstiegsangst breit. Dabei verloren am Samstag zwei Anhänger der Hanseaten ganz übel die Nerven.
Nachdem Ragnar Ache (25) in der 76. Minute mit seinem dritten Tor für das 3:0 der Roten Teufel im Ostseestadion gesorgt hatte, rannte plötzlich ein Fan der Gastgeber auf die jubelnden Lautern-Spieler zu.
Mit Jogginghose und Schuhen, einer Camouflage-Jacke mit hochgezogener Kapuze sowie einem Hansa-Schal bekleidet wollte der Mann auf den Torschützen losgehen. Doch die Mitspieler erkannten die Gefahr ganz schnell, rangen den Angreifer zu Boden.
Die herbeieilenden Ordner zerrten den Fan dann vom Feld und brachten ihn gleich in einen Raum, der in einem Mundloch vom Stadion zu erreichen ist.
Schiedsrichter Florian Badstübner (33) forderte dann den Gastgeber auf, per Mikrofon durchzusagen, dass bei einem weiteren Vorfall der Spielabbruch droht.
Die Hansa-Chaoten hatten sich daraufhin bis zum Spielende im Griff, doch dann ging es wieder rund. Nach Abpfiff gelang es einem Anhänger, unbemerkt von allen Sicherheitsleuten auf den Rasen zu rennen. Dieses Mal galt die Attacke aber nicht den Lauterern, sondern dem eigenen Torhüter.
Hansa Rostock steht auf einem direkten Abstiegsplatz und fuhr dieses Jahr erst zwei Siege ein
Bei Markus Kolke (33) kam der Störer allerdings nicht an, weil er vorher von einem Ordner überwältigt wurde.
Zahlreiche Ultras liefen dann auch noch aufs Spielfeld und wollten die Spieler zur Rede stellen. Wenigstens das verlief am Ende noch friedlich.
An der Ostsee haben die Anhänger natürlich Angst vor dem Absturz in die 3. Liga. Aktuell steht Hansa mit nur 22 Zählern auf dem 17. Tabellenplatz, das Duell gegen Kaiserslautern, die durch die drei Punkte über den Strich sprangen, war enorm wichtig.
Seit Januar wartet Rostock auf einen Sieg, im neuen Jahr gab es überhaupt erst zwei Erfolge mit voller Punktzahl.
Erst im Dezember hatte der ehemalige Regensburg-Coach Mersad Selimbegović (41) das Traineramt von Alois Schwartz (56) übernommen.
Nun steht aber auch ihm das sportliche Wasser bis zum Hals und die Stimmung bei den Fans ist mehr als angespannt.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Ostseephoto, Gregor Fischer/dpa