Gransee - Es sind erschütternde Bilder aus Brandenburg: Mutmaßliche Hooligans von Hansa Rostock haben am heutigen Samstagvormittag einen Sonderzug mit Fans von Rot-Weiss Essen angegriffen.
Wie die Bundespolizeidirektion Berlin auf TAG24-Nachfrage bestätigte, ereignete sich der Vorfall gegen 9.30 Uhr zwischen Löwensee und Gransee, rund 70 Kilometer nördlich von Berlin. Demnach wurde der Zug zuvor durch das Ziehen des Notbremse beabsichtigt zum Halten gebracht.
Bildmaterial, das auf Social Media kursiert, zeigt eine weiß gekleidete und vermummte Personengruppe, die den von der Essener Fan- und Förderabteilung organisierten Zug mit Steinen und Böllern attackiert.
Dadurch wurden mehrere Waggons beschädigt, die abgekoppelt werden mussten. "Ein Teil der Fans konnte an Bord des Zuges bleiben, konnte weiterfahren", erklärte die Pressesprecherin der Berliner Bundespolizeidirektion. "Der andere Teil musste aussteigen" und die Weiterreise mit Personenzügen nach Fahrplan fortführen.
Berichte über Festnahmen und Verletzte liegen bislang noch nicht vor.
Polizei bestätigt Vorfall: Keine Angaben zu Verletzten
Die rund 700 Schlachtenbummler waren gegen 2.30 Uhr im Ruhrpott abgefahren - und auf dem Weg zur Drittliga-Partie zwischen Hansa und RWE, die eigentlich um 14 Uhr im Ostseestadion angepfiffen werden sollte und aufgrund des Vorfalls um eine halbe Stunde nach hinten geschoben wurde.
Ersten Informationen zufolge sollen etwa 150 RWE-Anhänger den Zug verlassen haben, um sich mit den ebenfalls rund 150 Angreifern zu prügeln - die Konfrontation soll demnach von vornherein verabredet gewesen sein. Bestätigt werden konnte dies jedoch nicht.
Insgesamt wurden etwa 2000 RWE-Fans im Ostseestadion erwartet, die teilweise auch mit Bussen auf dem Weg zur Küste waren.
Klar ist: Pünktlich zum Anpfiff der Begegnung wird es ein Teil der Anhängerschaft nicht schaffen, verriet die Bundespolizeiinspektion Rostock.
Polizei Rostock ist vorbereitet, Sicherheit kann gewährleistet werden
Für die Ankunft der gesplitteten Gästefans sei man vorbereitet: "Der stationäre Schutz am Bahnhof wird gewährleistet. Der wurde ja im Vorfeld schon geplant", betonte Polizeihauptkommissar Sascha Alexas im Gespräch mit TAG24 und erklärte zudem: "Über die Jahre hat man das ja sehr professionell gestaltet, dass es da eben erst zu wenig bis gar keinen Vermischungen kommt und mit einem entsprechenden Kräfteaufgebot kann das eben auch gewährleistet werden."
Vom Südteil des Rostocker Hauptbahnhofs werden die angereisten Gäste mit den vom Heimverein bereitgestellten Shuttlezügen zum Stadion eskortiert.
Erstmeldung von 12.36 Uhr, aktualisiert um 14.15 Uhr.