Nach Hansa gegen Darmstadt: MV-Sportministerin Drese verurteilt Angriffe auf Fußball-Fans
Rostock/Schwerin - Deutliche Worte! Mecklenburg-Vorpommerns Sportministerin Stefanie Drese (46, SPD) hat mit heftiger Kritik auf die gewalttätigen Angriffe rund um die Zweitliga-Partie zwischen Hansa Rostock und Darmstadt 98 reagiert.
"Ich bin erschüttert über die Attacke gegen eine schwedische Jugend-Fußballmannschaft und die lebensgefährlichen Steinwürfe auf Shuttle-Busse, die Gästefans transportiert haben, sowie Polizei-Einsatzfahrzeuge", wurde die 46-Jährige in einer Mitteilung ihres Ministeriums zitiert. "Das ist nicht nur dumm und feige, sondern auch menschenverachtend und kriminell."
Die Polizei hatte bereits am Sonntag über die Vorfälle informiert. Auch ein Zug mit Darmstadt-Fans war mehrfach attackiert worden, Hansa-Anhänger hatten ihn mit Steinen beworfen und mit schwarzer Farbe besprüht. Immerhin konnte die Bundespolizei ein Eindringen der Rowdys in den Zug verhindern.
Zuvor war es bereits im Stadion zu einer sechsminütigen Spiel-Unterbrechung gekommen, als aus dem Rostocker Block jede Menge Pyrotechnik gezündet worden war.
"Die Straftaten müssen mit Hochdruck verfolgt und aller Konsequenz geahndet werden", forderte SPD-Politikerin Drese. "Ich erwarte, dass der FC Hansa inklusive seinem Fan-Umfeld alles unternimmt, um zur Aufklärung beizutragen."
DFB denkt über mögliche Länderspiele in Rostocker Ostseestadion nach
Die 46-jährige Sportministerin hatte sich vor dem Zweitliga-Spitzenspiel mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) getroffen. In den Gesprächen ging es um mögliche Länderspiele im Ostseestadion. "Währenddessen gefährden Chaoten Menschenleben und ruinieren den Ruf von Verein und Stadt", erklärte Drese.
Der Verein selbst hatte bereits am Sonntag zu den Vorfällen Stellung bezogen und sich von den Gewalttaten distanziert. "Um es ganz deutlich zu sagen: Mit derart asozialen und völlig sinnbefreiten Handlungen werden Grenzen überschritten und man kann sich als Verein für so ein Verhalten nur schämen", schrieb der Zweitligist auf seiner Website.
Die Steinwürfe auf die Shuttle-Busse verurteilte die Vereinsführung ebenfalls. Schließlich hätten solche Aktionen nichts mit den Werten des Klubs zu tun. "Kurzum: Vielleicht einfach mal das Gehirn einschalten, bevor man auf 'tolle' Ideen kommt, die in jeglicher Hinsicht nur Schaden anrichten und rein gar nichts mit Vereinsliebe oder Fankultur zu tun haben."
Am kommenden Wochenende gastiert Hansa Rostock beim FC St. Pauli - das nächste Hochrisikospiel, bei dem es in der Vergangenheit immer wieder zu hässlichen Aktionen kam.
Titelfoto: Fotomontage: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa, Stefan Tretropp