Hansa-Kogge wieder auf Kurs! Rostock in 3. Liga plötzlich das Team der Stunde
Rostock - Wer hätte das für möglich gehalten? Noch Ende Oktober drohte die Hansa-Kogge in der 3. Liga zu kentern, wenige Wochen später nimmt die Flotte volle Kraft voraus obere Regionen in Angriff.
Dieser Kurswechsel war goldrichtig! Seit der Trennung vom knorrigen Seebären Bernd Hollerbach (55) tritt Hansa Rostock wie ausgewechselt auf. Leidenschaftlich, widerstandsfähig, als echte Mannschaft.
Mehr noch: Die Kogge ist in der 3. Liga so etwas wie das Team der Stunde! 15 Punkte holte die Truppe aus den jüngsten sechs Spielen seit dem Trainertausch. Keine Mannschaft war in diesem Zeitraum erfolgreicher.
Dabei galt Hansa nach elf Spielen als das Sorgenkind der Liga, rangierte mit zehn mageren Zählern auf Abstiegsplatz 18. Mittlerweile ist der Zweitliga-Absteiger den Aufstiegsrängen näher als der Abstiegszone.
Ein Verdienst von Neutrainer Daniel Brinkmann (38) samt seinen Assistenten Marcus Rabenhorst und Simon Pesch (35), die nach Hollerbachs Aus das Team interimsweise zu zwei Siegen führten.
Brinkmann startete mit einem 0:1 in Verl und siegte anschließend dreimal.
3. Liga: Hansa Rostock kann mit einem Sieg im Ostderby bei Energie Cottbus wieder oben angreifen
Der frische Wind, die neue Ansprache tun gut, längst sind in Rostock Aufbruchstimmung und Zuversicht spürbar. Zuletzt bezwang Hansa im heimischen Stadion die Spitzenteams von Arminia Bielefeld und SV Sandhausen, das bis dato auswärts ungeschlagen war.
Der 1:0-Sieg am Samstag hätte noch höher ausfallen können, da zwei weitere Hansa-Treffer zurückgenommen wurden.
Viel wichtiger: Selbst gegen den eher unattraktiven Gegner aus der Kurpfalz pilgerten bei klirrend kaltem Küstenwetter 22.000 Fans ins Ostseestadion - mehr als im direkten Duell vor drei Jahren, als Hansa frisch in die 2. Bundesliga aufgestiegen war.
Trotz aller Querelen der letzten Monate stehen die Hansa-Fans wie eine Wand hinter dem Verein. Die knapp 2000 Auswärtstickets für das Ostderby bei Energie Cottbus (Sonntag, 13.30 Uhr) waren binnen 10 Minuten weg.
Mit einem Sieg gegen den Spitzenreiter wäre Hansa plötzlich wieder richtig dicke im Geschäft.
Titelfoto: Lutz Hentschel