Hansa-Fans schlagen auf Rückfahrt jugendliche Flüchtlinge
Güstrow - Nach dem Testspiel Hansa Rostock gegen FC Sevilla (2:1) am Samstag kam es auf der Rückfahrt per Bahn zu einem Angriff auf minderjährige Flüchtlinge und deren Begleitung.
Der Vorfall ereignete sich gegen 18.40 Uhr in einem Zug von Rostock nach Güstrow, teilte die Polizei mit. Demnach sollen mehr als 20 Hansa-Fans in einem Abteil gereist sein, in dem sich auch eine Ausflugsgruppe von neun geduldeten Migranten im Alter von zehn bis 18 Jahren mit zwei begleitenden Erzieherinnen befand.
Wären es nur Fangesänge gewesen! Doch die Hansa-Anhänger sollen den Flüchtlingen "Ausländer, Ausländerschweine raus" zugerufen haben. Außerdem sollen vier bis fünf Fußballfans einen 17-Jährigen aus der Gruppe geschlagen haben. Dieser wurde im Gesicht verletzt. Eine 61 Jahre alte Erzieherin kam dem Angegriffenen zu Hilfe und soll einen leichten Schlag im Bereich des Oberkörpers bekommen haben.
Ein weiterer 18-jähriger Flüchtling soll beim Verlassen des Zuges seitlich gegen den Kopf geschlagen worden sein. Er klagte danach über Schmerzen. Außerdem gab ein 37-jähriger Hansa-Fan an, ebenfalls geschlagen und leicht verletzt worden zu sein. Von wem, geht aus der Polizeimitteilung nicht hervor.
Die Polizei kontrollierte am Haltepunkt Primerburg und am Hauptbahnhof Güstrow Personen und nahm deren Schilderungen auf. Außerdem wurde das Videomaterial im Zug gesichert, um später Tatverdächtige zu ermitteln. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Volksverhetzung.
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa