Hansa-Fans lassen Dixi-Klos heil: Rostock lehnt Spende für eigene Jugend ab
Hamburg - Nachdem sich Hansa-Fans im Auswärtsspiel im Millerntor ausnahmsweise mal benommen hatten, hätte der (Noch)-Zweitligist von der Ostsee ordentlich Geld kassieren können. Doch der Rostocker Klub lehnte ab.
Weil 33 der 40 im Gästeblock aufgestellten Dixi-Toiletten im Spiel gegen den FC St. Pauli "bis auf ein paar Aufkleber und Graffitis" tatsächlich heil geblieben waren, wollte die Betreiberfirma Otto Dörner als Belohnung 3300 Euro an die Jugendabteilung des FC Hansa Rostock spenden. Der Verein wollte das Geld aber nicht haben.
Stattdessen habe die Kogge darum gebeten, die Summe anderweitig zu vergeben - wieso wurde bislang nicht kommuniziert. Die Firma der mobilen Toiletten bedauere dies, entschied aber das Geld an vier andere Fußballvereine in Mecklenburg zu spenden.
Mit dieser Entscheidung wolle man "sicherstellen, dass unsere Spenden auch dort ankommen, wofür wir sie ursprünglich angedacht haben", teilte geschäftsführende Gesellschafter Oliver Dörner am Montag in einer Pressemitteilung mit.
Die Spendensumme wurde insgesamt nun auf 5000 Euro aufgestockt, von denen 1000 Euro an die Kinderkrebshilfe überwiesen werden sollen. Die restlichen 4000 Euro sollen gleichermaßen auf vier verschiedene Fußballvereine verteilt werden.
Bis Ende Mai können sich Klubs bewerben. Per Los werden die Empfänger dann ausgewählt.
Dreimal musste Hansa Rostock in diesem Jahr bereits zahlen
Die eigens ins Leben gerufene PR-Aktion von Otto Dörner entstand, da Hansa-Fans beim vorangegangenen Gastspiel im Millerntor die sanitären Anlagen zerstört und mit Keramik den Platz beworfen hatten.
Bei der Risikobegegnung am 27. April mussten die Kogge-Fans im Gästeblock deshalb auf die Dixi-Klos ausweichen, die sanitären Anlagen blieben geschlossen. Das DFB-Sportgericht hatte den FC Hansa Rostock alleine in diesem Jahr wegen Fehlverhalten der Fans zu drei Geldstrafen verurteilt. Insgesamt musste der Klub schon 244.200 Euro blechen.
Schon immer herrscht zwischen den Fanlagern der Zweitligisten eine tiefe Rivalität.
Titelfoto: privat