Zwei Siege, ein Remis! Aue holt sich sein Erzgebirgsstadion zurück
Aue - Die berüchtigte Heimstärke schien dem FC Erzgebirge Aue über die letzten Spielzeiten abhandengekommen zu sein. Im neuen Jahr schickt sich die Elf von Pavel Dotchev (57) mit zwei Siegen und einem Remis an, die Festung Erzgebirgsstadion wieder in altem Glanz erstehen zu lassen.
Die Veilchen-Profis strahlten nach dem hart erkämpften 2:1 gegen Waldhof Mannheim mit den Flutlichtmasten um die Wette. Es war der dritte Heimsieg und nach dem 4:0 über Bayreuth der zweite in 2023.
Marco Schikora (28), der im Sommer vom FSV Zwickau die Mulde aufwärts gewechselt war, kannte den Heimnimbus bislang nur vom Hörensagen: "Es wurde uns öfters gesagt, dass wir wieder eine Heimmacht werden müssen und wir scheinen auf dem besten Weg da hin zu sein."
Viel hängt mit davon ab, dass der Funke vom Rasen auf die Ränge überschlägt und es dann richtig knistert. Schikora lieferte in der ersten Halbzeit so eine Szene ab. Am eigenen Strafraum grätschte er das Leder energisch weg, rappelte sich auf und schrie leidenschaftlich mit geballter Faust in Richtung Fankurve, die lautstark bei der Sache war.
"Wir merken, dass uns die Fans mehr zutrauen und das wollen wir mit unserer Körpersprache auf den Platz bringen", so der defensive Mittelfeldspieler. Die Veilchen wirken generell mental gefestigter, als noch in der Hinrunde, wo eine Partie wie gegen Mannheim nach dem krummen Eigentor von Erik Majetschak (22) vielleicht eine andere Wende genommen hätte.
Mittelfeldspieler Schikora: "Dass wir Fußball spielen können, wissen wir"
"Vielleicht wäre dann noch ein Eigentor gefallen", scherzt Schikora: "Nein im Ernst. Ich finde, wir sind zur Zeit gefestigter, sodass uns so ein blödes Eigentor nicht aus der Bahn wirft. In der Hinrunde hätte es aber wieder brennen können."
Tut es mittlerweile nicht mehr, weil die Mannschaft unter Dotchev defensiv stabiler steht, wie Schikora findet: "Kompakt als Einheit zu verteidigen, vorne angefangenen bei Antonio Jonjic bis hinten zu Martin Männel macht uns stark."
Dazu habe man unter dem 57-jährigen Bulgaren in der Winterpause Defizite aufgearbeitet. "Man hat in der Vorbereitung gemerkt, worum es beim Pavel geht. Es waren intensivere Einheiten dabei, wo wir über den Punkt gehen mussten. Das hatte in der Hinrunde noch etwas gefehlt."
"Dass wir Fußball spielen können, wissen wir, aber vielleicht hat uns ein bisschen die Fitness gefehlt. Der Trainer gibt uns auch ganz viel Mut, an uns zu glauben und das spiegelt sich wider", so Schikora.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag