Zurück zu den Wurzeln! Für diesen Klub spielt Ex-Auer Clemens Fandrich künftig
Krieschow - Wenige Wochen nach seiner Vertragsauflösung bei Drittligist Rot-Weiß Essen hat Clemens Fandrich (32) einen neuen Klub gefunden: Den langjährigen Aue-Profi zieht es in seine Heimat.
Dorthin, wo alles begann! Nach 213 Spielen in der 2. Bundesliga, fast alle für Erzgebirge Aue, nimmt Ex-Profi Clemens Fandrich Abschied von der großen Fußball-Bühne und kehrt in die beschauliche Lausitz zurück.
Der 32-Jährige hat sich über ein Jahr nach dem Zweitliga-Abstieg mit den Veilchen und dem wenig erfolgreichen Gastspiel bei Rot-Weiß Essen (nur 25 Pflichtspiele) für einen neuen Weg entschieden:
Künftig wird der zentrale Mittelfeldspieler für den VfB 1921 Krieschow in der NOFV-Oberliga Süd auflaufen und damit zu seinen fußballerischen Wurzeln zurückkehren.
"Clemens ist ein Cottbuser Junge, sehr sehr gut ausgebildet, ein Vorzeigeprofi", erklärt Krieschows Sportvorstand Christof Lehmann, der den Transfer als echten "Coup" feiert, schließlich sollen auch höherklassige Vereine an dem Spielmacher interessiert gewesen sein.
Fandrich absolvierte seine Ausbildung an der Lausitzer Sportschule, ehe es ihn zu RB Leipzig, Erzgebirge Aue und Co. verschlug. Allein das Trikot von Energie Cottbus trug Fandrich über zwölf Jahre.
Außerdem fungierte sein Vater Holger (58) zwischen 2012 und 2016 als Cheftrainer des Cottbuser Vorort-Klubs Krieschow und legte damals den Grundstein für den viel beachteten Aufstieg bis in die 5. Liga heute.
Der VfB Krieschow landet mit der Verpflichtung von Clemens Fandrich einen Transfer-Coup
Statt schicke Multifunktionsarenen warten auf Fandrich künftig bessere und schlechtere Dorfsportplätze und Feierabendfußball. Die gesamte Truppe des VfB Krieschow arbeitet, studiert oder absolviert eine Ausbildung in der Umgebung.
Auch wenn sich Fandrich noch nicht zu seinen Plänen geäußert hat, scheint es naheliegend, dass der 32-Jährige jetzt die Karriere nach der Karriere angeht.
Das Krieschower Modell mit einigen Ex-Profis und vielen Jungs aus dem Nachwuchsleistungszentrum von Energie Cottbus, die nicht den ganz großen Sprung schaffen, funktionierte in den jüngsten Jahren ziemlich gut. Der Dorfklub belegte zweimal den zweiten Tabellenplatz und verpasste den Regionalliga-Aufstieg nur knapp.
"Aus der sportlichen Sicht ist er ein absoluter Zugewinn für den VfB Krieschow [...] ich bin mir sicher, dass die Mannschaft um Clemens drumherum und auch das Team II mit den jungen Spielern von Clemens profitieren können", umschreibt Sportvorstand und Mäzen Lehmann die Krieschower Hoffnungen.
Nach Abgängen einiger Leistungsträger und vielen Verletzten beträgt diese Spielzeit der Rückstand auf Platz eins nach neun Runden schon sieben Zähler. Auch darum wurde Verstärkung gesucht und in Fandrich gefunden.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag