Zehn Tore! Aue und Sandhausen stellen 15 Jahre alten Rekord ein

Aue/Sandhausen - Vorne hui, hinten pfui: Der FC Erzgebirge Aue meldet sich nach drei Niederlagen am Stück mit einem 6:4 (3:1) beim SV Sandhausen eindrucksvoll zurück. In einem teils vogelwilden Spiel brillierte die Offensive um den bockstarken Dreierpacker Omar Sijaric. Im Abwehrverbund offenbarten die Veilchen dagegen gerade bei der Verteidigung von Standards große Schwächen.

Akrobat schön! Mit diesem herrlichen Fallrückzieher erzielte Omar Sijaric (23) zwischenzeitlich das 3:1. Es war die schönste seiner drei Buden.  © imago/Jan Hübner

Interimstrainer Jörg Emmerich (50) zeigte sich in seinem zweiten und damit letzten Einsatz als verantwortlicher Coach an der Seitenlinie froh darüber, endlich wieder einen Dreier eingefahren zu haben.

"Offensiv ist das richtig stark von uns gewesen", meinte Emmerich zu seiner Angriffsreihe. "Emma" fehlt die nötige UEFA Pro Lizenz, daher wird im letzten Spiel am Samstag gegen 1860 München Sportchef Matthias Heidrich (47) einspringen, ehe Jens Härtel im Januar übernimmt.

Sijaric bestätigte seine zuletzt schon aufsteigende Form mit den Saisontoren zwei bis vier. Ali Loune (22) - nach seinem Autounfall erstmals wieder in der Startelf - und Sean Seitz (22) erzielten zudem ihre Premierentore in dieser Spielzeit.

FC Erzgebirge Aue Die Veilchen blasen zur Löwenjagd, dann ist erstmal Schicht im Schacht

Dazu traf der ebenfalls sehr auffällige Kilian Jakob (26). Außenverteidiger Pascal Fallmann (21) trat überdies als doppelter Vorlagengeber in Erscheinung.

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Die gekreuzten Hämmer vor den eigenen Fans in Sandhausen - ein nicht alltägliches Erlebnis für die Veilchen.  © imago/Jan Hübner

Aue zuerst im Rückstand, dann schlugen die Veilchen aber zu!

Drei Tore, tolles Spiel, Mann des Tages: Omar Sijaric.  © Picture Point/Gabor Krieg

Die zuletzt oftmals gescholtene Offensive lieferte ab. Gleichzeitig bewies Aue Moral. Die jüngsten Rückschläge gegen Dortmund II., Verl und Ingolstadt im Gepäck, geriet man früh durch Jakob Lewald (25) in Rückstand, aber nicht aus der Fassung.

"Wir haben eine richtig gute Reaktion gezeigt", lobte Emmerich hinterher. Weil die Abwehr nicht sattelfest wirkte, kam Sandhausen zweimal wieder heran. Doch Aue fand die prompte Antwort.

Emmerich: "Wir bekommen den Anschlusstreffer und zeigen wieder eine Reaktion. Defensiv müssen wir nächste Woche noch mal den Finger in die Wunde legen. Drei Standard-Gegentore sind zu viel. Wir können ja nicht jedes Spiel sechs Tore schießen."

FC Erzgebirge Aue Aue-Kicker Omar Sijaric: "Nicht wieder so eine Scheiße!"

Überhaupt war es das erste Mal in der laufenden Saison, dass den Erzgebirgern in einem Punktspiel mehr als zwei eigene Tore gelangen. Aber wie sagte Emmerich im Vorfeld so treffend über Zahlen und Statistiken: "Das ist was für Statistik-Freaks."

Eine Statistik dürfte aber am Ende auch ihn gefreut haben: Aue und Sandhausen stellten mit ihrem Scheibenschießen den Rekord für die meisten Tore seit Bestehen der 3. Liga ein und teilen sich diesen Bestwert nun gemeinsam mit Braunschweig und Düsseldorf, die sich im Mai 2009 5:5 trennten.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SG Dynamo Dresden 19 38:20 38
2 FC Energie Cottbus 19 42:24 37
3 1. FC Saarbrücken 19 24:18 32
4 Arminia Bielefeld 19 25:20 31
5 FC Ingolstadt 04 19 43:33 30
6 Viktoria Köln 19 31:26 29
7 FC Erzgebirge Aue 19 31:34 29
8 FC Hansa Rostock 19 25:22 28
9 SV Wehen Wiesbaden 19 30:32 28
10 SV Sandhausen 19 29:28 27
11 Borussia Dortmund II 19 35:30 26
12 SC Verl 19 30:27 26
13 Alemannia Aachen 19 18:21 25
14 TSV 1860 München 19 29:34 24
15 SV Waldhof Mannheim 19 20:24 21
16 VfB Stuttgart II 19 26:34 20
17 Hannover 96 II 19 22:30 18
18 Rot-Weiss Essen 19 23:34 17
19 VfL Osnabrück 19 22:36 15
20 SpVgg Unterhaching 19 22:38 14

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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