Wildes Derby in Halle: Aue kämpft sich zurück und siegt in Überzahl

Halle - Erzgebirge Aue kommt im Ostduell beim Halleschen FC zweimal aus einem Rückstand zurück und holt sich vor 9326 Zuschauern im Leuna-Chemie-Stadion den 3:2 (2:2)-Derbysieg. Doch den Dreier hat die Dotchev-Elf teuer erkauft, da Niko Vukancic eine lange Verletzungspause droht.

Marcel Bär hat in der 44. Minute freie Bahn und schießt für Aue den Ausgleich.
Marcel Bär hat in der 44. Minute freie Bahn und schießt für Aue den Ausgleich.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Wie schon im Hinspiel fand Aue schlecht in die Partie hinein. Zwar waren die Veilchen in den Zweikämpfen extrem griffig, aber individuelle Fehler machten ihnen das Leben schwer.

Nach schlechtem Kopfball von Marvin Stefaniak im Mittelfeld war Tarsis Bonga (6.) schneller als Kilian Jakob und marschierte die rechte Bahn entlang. Die folgende Eingabe auf den langen Pfosten grätschte Tim Danhof gerade noch ab.

Aue gelang es nicht sich zu befreien und so rollte die zweite Welle, an deren Ende Dominic Baumann (7.) am kurzen Pfosten daneben köpfte.

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Kurz darauf wieder die Unsitte der fliegenden Tennisbälle: Aus der HFC-Kurve flogen dutzende davon auf das Spielfeld, sodass Referee Nico Fuchs die Partie für rund sieben Minuten unterbrach.

Erzgebirge Aue kämpft sich zweimal zurück

Nach 36 Jahren gewinnt der FCE erstmals wieder in Halle.
Nach 36 Jahren gewinnt der FCE erstmals wieder in Halle.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Als es weiterging, war Vukancic gefühlt mental noch nicht wieder dabei, anders ist sein kapitaler Aussetzer nicht zu erklären. Der linke Innenverteidiger wollte zu Martin Männel zurückspielen, was Baumann (20.) geahnt hatte und dazwischen spritzte - 0:1. Berko (30.) und Bonga (35.) hätten fahrige Gäste danach gleich nochmal nass machen können.

Etwas dem Spielverlauf zuwiderlaufend fiel der Ausgleich durch Marco Schikora (38.), der einen Stefaniak-Freistoß ins lange Eck köpfte. "Da bin ich wohl in einer anderen Etage gewesen", witzelte Schikora hinterher bei "MagentaSport": "Marvin und ich hatten unter der Woche noch viel über Standards gesprochen."

Nur 120 Sekunden später schlug Halle zurück, wenn auch strittig, denn Timur Gayrets Freistoß (40.) ging nicht wirklich ein Foul von Omar Sijaric aus. Dazu fälschte Boris Tashchy den Ball noch für Männel unhaltbar ab.

Trainer-Kracher im Erzgebirge: Aue besiegelt Dotchev-Aus
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Irgendwie passte das zur ersten Halbzeit, die mit noch einem weiteren Höhepunkt aufwartete. Jakobs eigentlich harmlose Eingabe können gleich zwei Hallenser nicht klären, sodass Marcel Bär (44.) als Nutznießer auf 2:2 stellte.

Siegestor für Aue nach Rot für Halle

Bitter: Nach einem Zweikampf mit Baumann muss Vukancic mit einer Verletzung am Schlüsselbein vom Platz.
Bitter: Nach einem Zweikampf mit Baumann muss Vukancic mit einer Verletzung am Schlüsselbein vom Platz.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Weitaus weniger wild verlief der zweite Abschnitt, in dem der FCE zunächst den Ausfall von Vukancic wegstecken musste, der sich im Zweikampf mit Baumann am Schlüsselbein verletzte.

Aue war, analog zum Hinspiel das aktivere Team und hatte Knipser Bär, der im Torjäger-Duell mit Baumann die Nase vorn behalten sollte. Im Strafraum war Bär schneller als Jannes Vollert, der ihn zu Boden riss. Rot und Strafstoß. Stefaniak trat an und schoss die Veilchen zum Derbysieg (66.).

"Wenn man in Ostderby zweimal zurückkommt, spricht das für die Mannschaft", betont Schikora.

Statistik zum Spiel Hallescher FC gegen FC Erzgebirge Aue

Hallescher FC - FC Erzgebirge Aue 2:3 (2:2)

Hallescher FC: P. Schulze - Eitschberger (Kreuzer), Nietfeld, Vollert, Hug (Ajani) - Lofolomo, Gayret (Dietrich), Deniz, Bonga, Berko (Skenderovic) - Baumann

FC Erzgebirge Aue: Männel - Danhof, Barylla, Vukancic (Majetschak), Jakob - Schikora, Pepic, Sijaric, Tashchy, Stefaniak (Seitz) - Bär (Meuer)

Schiedsrichter: Nico Fuchs (Bergisch Gladbach)

Zuschauer: 9326

Tore: 1:0 Baumann (20.), 1:1 Schikora (38.), 2:1 Gayret (40.), 2:2 Bär (44.), 2:3 Stefaniak (66.)

Gelbe Karten: Gayret, Berko, Stefaniak, Jakob, Tashchy

Rote Karten: Vollert (65., Notbremse)

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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