"Wenn du Sch**** am Fuß hast ...": Aber Aue fehlte auch die letzte Durchschlagskraft
Ingolstadt - "Wenn du Sch**** am Fuß hast, hast du Sch**** am Fuß. Marcel Bär macht solche Dinger normalerweise blind", meinte FCE-Mittelfeldmann Mirnes Pepic (28) in der Mixed-Zone des Audi-Sportparks zum knappen 0:1 (0:0) gegen den FC Ingolstadt.
Dem war man, aufgrund der Drangphase gegen Ende hin, geneigt zuzustimmen. Zu Saisonbeginn hätte Lila-Weiß so ein Spiel eventuell gezogen.
Doch seit Wochen ist der Wurm drin. Der ersten Ergebniskrise mit vier Niederlagen in Serie folgt nun die zweite sportliche Delle.
Nach dem öffentlich gewordenen Aus von Pavel Dotchev (59) - er bekam in Abwesenheit ein dickes Danke von den Gästefans - hagelte es die Pleiten in Dortmund und gegen Verl sowie jetzt unter Interimstrainer Jörg Emmerich (50) die Niederlage beim FCI.
Der vormalige "Co" baute die Verteidigung um, indem er Steffen Nkansah (28) und Niko Vukancic (22) in die Innenverteidigung beorderte. Das verlieh nach 15 Minuten Stabilität.
Der Beginn ging voll und ganz an die Gastgeber, die sich in dieser Phase einzig und allein vorwerfen lassen mussten, nicht in Führung gegangen zu sein.
"Das Problem war die Chancenverwertung"
Der FCE zeigte sich nicht nur in dieser Spielphase im Aufbau extrem fehlerhaft. Dazu wurde das Tempo verschleppt.
Immerhin die linke Außenbahn sorgte für gewisse Gefahr, weil Linus Rosenlöcher (24) bei vielen sich bietenden Gelegenheiten den Weg nach vorn suchte.
Das Ergebnis war sein Abschluss in der ersten Halbzeit und die starke Vorarbeit für Omar Sijaric (47.), der den Ball an den Querbalken beförderte.
Aue hatte auf den Seiten eine Schwachstelle bei den Ingolstädtern erkannt, da diese aufgrund von allein vier Ausfällen bei den Außenverteidigern arg gehandicapt waren.
Pepic: "Ich fand besonders gut, wie wir von außen durchgedrungen sind. Das Problem war die Chancenverwertung danach."
Fehlende Impulse von der Bank
Der FCI war in puncto Effektivität einen Tick besser. Max Besuschkow (27) - er hatte am ersten Spieltag noch für Hannover II gegen Aue gespielt - kehrte rechtzeitig nach seiner Wadenverletzung zurück und entschied mit seinem Treffer (49.) nach traumhafter Vorarbeit von Benjamin Kanuric (21) das Spiel.
Die Veilchen hätten zwar durch Bär (81.) noch einen Zähler entführen können, ja sogar müssen, zeigten sich in der Schlussphase aber wiederholt zu fehlerhaft.
Dazu fehlten die Impulse von der Bank.
Sean Seitz zerrte zwar noch mal an den Ketten, aber als man drauf und dran war, die Hausherren hinten rein zu drängen und die Bälle an und in den Strafraum kamen, fehlte ein Abnehmer für hohe Bälle - wie Ricky Bornschein.
Der kam erst zur 89. Minute und damit viel zu spät, um noch etwas zu bewirken.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag