Warum muss Aue-Coach Dotchev gehen? "Konkret ist mir nichts gesagt worden"
Aue - Ach ja, der FC Erzgebirge Aue spielt ja am Sonntag bei der Zweiten von Borussia Dortmund. Hat man bei all den Schlagzeilen rund um das Aus von Trainer Pavel Dotchev (59) im Sommer 2025 fast schon vergessen. Der 59-Jährige meldete sich auf der Pressekonferenz vor der Partie erstmals selbst zu Wort und erklärte, so lange bleiben zu wollen, wie es geht.
Natürlich hat er von seinem Aus schon gewusst, bevor die Meldung am Mittwoch den fußballerischen Blätterwald in ganz Deutschland beschäftigte. Der Bulgare hat es in einem persönlichen Gespräch erfahren.
Natürlich wollte er wissen, was die Gründe dafür sind. Die rein sportliche Bilanz - 2023 Klassenerhalt, 2024 Platz sechs, jetzt drei Punkte hinter Rang eins - können es nicht gewesen sein. Dotchev holte Luft und überlegt lange.
"Ich habe auch die Frage gestellt, was wird mir vorgeworfen. Die Antwort war: nicht viel. Konkret ist mir nichts gesagt worden. Egal, was es für Gründe gibt, es ist entschieden. Ich muss das akzeptieren und versuche, das Beste daraus zu machen und was ich mir vorgenommen habe, fortzusetzen. Das wird dadurch nicht leichter. Aber für mich gibt es keinen Grund, etwas zu verändern."
Das heißt auch, Dotchev bleibt, er wirft die Flinte nicht ins Korn. "Ich habe auch eine Verpflichtung gegenüber der Mannschaft", sagte er dazu.
Aue-Coach Dotchev: "Solange ich hier bin, werde ich mein Bestes geben"
"Eins kann ich sagen: Es spielt keine Rolle, ob ich enttäuscht bin oder wie der emotionale Zustand bei mir ist. Das ist uninteressant. Es geht um die Mannschaft. Solange ich hier bin, werde ich mein Bestes geben. Ich weiß nicht, wie lange ich hier bin, bis zum Sommer oder ob ich eher gehe, das kann keiner wissen. Aber eins weiß ich zu 100 Prozent: Solange ich hier bin, gebe ich mein Bestes", erklärte er.
Und weiter: "Ich habe meine Meinung für viele Sachen, aber das behalte ich für mich. Es geht nicht darum, persönliche Interessen in den Vordergrund zu stellen, es geht um die Mannschaft und den Verein."
Und das Team soll am Sonntag liefern, sicherlich in Anbetracht der Umstände nicht einfach. "Sie war nicht glücklich darüber, aber das sind Profis, das gehört zum Beruf. Damit müssen sie umgehen. Sie sind ehrgeizig, werden sich nicht hängen lassen. Sie suchen sich kein Alibi."
Verzichten muss Dotchev in Dortmund auf den gesperrten Pascal Fallmann (5. Gelbe) und Mika Clausen, der sich einer Blinddarm-Operation unterziehen musste. Er wird bis zur Winterpause ausfallen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag