Fans machen Druck: Wann präsentiert der FCE endlich weitere Neuzugänge?
Aue - Ivan Knezevic (29) ist bereits der zehnte Abgang beim FC Erzgebirge Aue. Dem stehen vier Neuzugänge gegenüber. Vor Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich (45) liegt also noch viel Arbeit.
Während in den sozialen Netzwerken einigen Fans schon Angst und Bange wird, kann der 45-Jährige nur um eins bitten: Geduld. Der Markt ist derzeit extrem in Bewegung.
Knezevic hat sich am gestrigen Dienstag mit dem Kumpelverein einvernehmlich auf eine vorzeitige Beendigung des bestehenden Arbeitsvertrages verständigt. Der 29-Jährige war im vergangenen Sommer von der SpVgg Bayreuth zu den Veilchen gewechselt und bestritt in der abgelaufenen Saison insgesamt 19 Pflichtspiele für den FCE. Er wird wohl wieder in die Regionalliga Bayern gehen, der Verein steht aber noch nicht fest.
Der Abgang war erwartet worden, nun warten die Fans auf drei, vier Neuzugänge. "Wenn ich sehe, was andere Vereine machen, dann wird mir angst und bange", schrieb ein User auf Facebook.
"So langsam könnte es bei Aue mal losgehen", ein anderer. "Da wird für uns nur noch Ramsch übrig bleiben", vermutet der nächste.
Aue-Strategie: Abwarten, ruhig bleiben und im richtigen Moment zuschlagen
Heidrich weiß, dass die Fans nach News dürsten. Er weiß aber auch, dass er nur begrenzt Geld in die Hand nehmen kann, weil noch nicht alle Altlasten der Vorjahre entsorgt werden konnten.
Trotz allem ist er davon überzeugt, dass er einen ordentlichen Kader auf die Beine gestellt bekommt. "Wir haben immer noch einen guten Namen", sagt er.
Der FCE kann vielleicht finanziell nicht mit den Großen der Liga mithalten, kann auch keine Big City vorweisen, dafür aber eine perfekte Infrastruktur, ein familiäres Umfeld und eine (wieder) stimmige Atmosphäre. Das könnte gerade junge, hungrige Spieler anziehen.
Und manchmal, so Heidrich, ist eben Geduld gefragt. Ab und an kommt das Beste zum Schluss. So wie 2015 nach dem Abstieg, als Mario Kvesic (31) und Christian Tiffert (41) erst im August anheuerten.
"Es hat beides Vor- und Nachteile", so "Matze". "Bekommst du früh deinen Kader zu, hat er Zeit, sich einzuspielen. Das hat aber zur Folge, dass du wahrscheinlich tiefer in die Tasche greifen musst. Umgedreht fehlt späten Neuzugängen anfangs vielleicht die Bindung. Aber dafür können sie kurz vor Ende der Transferperiode nicht mehr pokern. Das ist für dich als Verein wiederum günstig."
Von daher heißt es abwarten, ruhig bleiben und im richtigen Moment zuschlagen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag