Wann präsentiert der FC Erzgebirge Aue den Dotchev-Nachfolger?

Aue - Quo vadis, FC Erzgebirge Aue? Die Freistellung von Coach Pavel Dotchev (59) schafft ein Vakuum, das schnell gefüllt werden muss. Zwei Spiele kann das übrig gebliebene Trainerteam um "Co" Jörg Emmerich (50) leiten, dann muss ein Fußballlehrer auf der Bank Platz nehmen.

Pavel Dotchev (59) wurde vom FC Erzgebirge Aue freigestellt. Nun muss ein Nachfolger her.
Pavel Dotchev (59) wurde vom FC Erzgebirge Aue freigestellt. Nun muss ein Nachfolger her.  © Picture Point/Gabor Krieg

Doch wer tut sich das an, eventuell dann gleich noch mit der Hypothek einer Heimniederlage gegen 1860 München in die Winterpause zu gehen?

Überhaupt ist das Restprogramm in diesem Kalenderjahr mit Ingolstadt und Sandhausen auswärts und den Sechzgern zur Mettenschicht für einen Neustart extrem undankbar.

Gleichzeitig drängt die Zeit. Nicht nur wegen der Statuten, die einen neuen Fußballlehrer binnen 15 Werktagen fordern. Dazu ist die Winterpause extrem kurz, da es bereits am 17. Januar bei Hannover II. weitergeht.

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Zwischendrin geht es noch vom 4. bis 11. Januar ins Trainingslager in die Türkei. Da hat der Neue die Truppe zwar gleich mehrere Tage beisammen, sieht, wie sie tickt, aber er verliert durch An- und Abreise zwei Trainingstage, um seine spielerische Philosophie näherzubringen und zu schauen, wer am besten ins System passt.

Trainersuche beim FCE: Darum könnte eine vorschnelle Lösung dem Verein schaden

Wann präsentiert Aues Sportchef Matthias Heidrich (46, r.) den Nachfolger von Pavel Dotchev (59)? Zum Heimspiel am 21. Dezember gegen 1860 München muss er da sein.
Wann präsentiert Aues Sportchef Matthias Heidrich (46, r.) den Nachfolger von Pavel Dotchev (59)? Zum Heimspiel am 21. Dezember gegen 1860 München muss er da sein.  © picture point/Sven Sonntag

Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass es zu einer (vor)schnellen Lösung kommt, selbst wenn Sportchef Matthias Heidrich seinen Kandidaten längst an der Hand hätte - Jens Härtel (55) zählt zu den Favoriten und mit Rüdiger Rehm (46) hatte er sich vor der Stuttgart-Partie getroffen.

Wird aber nicht einmal eine Woche, nachdem die Vereinsführung den offiziellen Auftrag erteilte, einen neuen Trainer zu finden, ein Dotchev-Nachfolger präsentiert, wirkt es wie ein abgekartetes Spiel.

Dann braucht niemand mehr zu sagen, man hätte bis zum 38. Spieltag mit Dotchev durchziehen wollen, sei aber durch das 2:5 gegen Verl vorzeitig zum Handeln gezwungen gewesen.

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Die Ablösung würde sich als von langer Hand geplantes Unternehmen entpuppen. Dieses Bild wäre verheerend, der Kumpelverein würde endgültig zum Rumpelverein verkommen.

Der FC Erzgebirge Aue geht ungewissen Zeiten entgegen

Wie wird sich die Mannschaft der Veilchen verändern? Wer muss gehen, wer kann bleiben? Der Verein geht ungewissen Zeiten entgegen.
Wie wird sich die Mannschaft der Veilchen verändern? Wer muss gehen, wer kann bleiben? Der Verein geht ungewissen Zeiten entgegen.  © picture point/Sven Sonntag

Sollte Heidrich dagegen wider Erwarten noch keinen Plan B in der Schublade haben, lässt er sich auch nicht zu einem Schnellschuss hinreißen. Denn an seiner Trainerwahl wird letztlich auch er abgerechnet.

Über allem schwebt dazu das Damoklesschwert der auslaufenden Verträge zahlreicher Leistungsträger. Will Aue mit einem neuen Trainer einen neuen Weg gehen, einen anderen Ansatz wählen und verstärkt auf junge Spieler setzen, könnte dies Unruhe in den bestehenden Kader hineinbringen.

Man braucht kein Prophet sein, um zu sehen, dass der Verein - nachdem bereits im Sommer am Spieleretat der Rotstift angesetzt wurde - damit liebäugelt, etwas mehr Beinfreiheit zu bekommen, indem die Gehaltsstruktur im Team "angepasst" wird.

Wer weiß, dass er im Sommer weg ist, reißt sich allerdings auch kein Bein mehr aus - unabhängig davon, ob es die Fußballromantiker glauben können oder wollen. Aue geht ungewissen Zeiten entgegen.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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