Vor Spiel der Veilchen gegen Aachen: Heidrichs emotionale Rückkehr an den Tivoli

Aue - Für den FC Erzgebirge ist es mit 586 Kilometern einfache Strecke eine extrem lange Auswärtsfahrt, für Sportchef Matthias Heidrich (46) dazu auch eine Reise in die eigene Vergangenheit. Von 2005 bis 2007 spielte er auf dem Aachener Tivoli, stieg 2006 mit der Alemannia in die 1. Bundesliga auf, stand gemeinsam mit Legenden wie Willy Landgraf oder Erik Meijer auf dem Platz und wurde trainiert von Dieter Hecking.

Aues Sportchef Matthias Heidrich (46) kehrt am Samstag an seine alte Wirkungsstätte zurück. Er stieg 2006 mit der Alemannia aus Aachen in die 1. Bundesliga auf.
Aues Sportchef Matthias Heidrich (46) kehrt am Samstag an seine alte Wirkungsstätte zurück. Er stieg 2006 mit der Alemannia aus Aachen in die 1. Bundesliga auf.  © picture point/Sven Sonntag

"Ich hatte damals die Wahl: Nach fünf Jahren in Aue weiter verlängern und mich einrichten, hier vielleicht die Karriere beenden oder etwas Neues zu riskieren bei einem Verein mit Ambition auf die 1. Bundesliga", blickt Heidrich auf seinen Wechsel im Sommer 2005 aus dem Erzgebirge zum Tivoli zurück.

Mit 13 Zweiliga-Einsätzen trug er zum Aufstieg ins Oberhaus bei, wo er zehn Partien bestritt. "Ich kann mich noch gut an mein erstes Bundesligaspiel gegen Gladbach erinnern. Oder an den 10. Dezember 2006, meinen Geburtstag. Da haben wir 2:1 beim VfL Wolfsburg gewonnen", schwelgt Heidrich in Erinnerungen: "Aber es war auch das Limit für mich."

Danach gefragt, ob es sein sportliches Highlight war, kommt der 46-Jährige kurz ins Grübeln. "Sportlich war es das. Wir haben den Aufstieg aus der 2. in die 1. Bundesliga geschafft. Emotional hatte der erste Aufstieg mit Aue aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga aber nochmal einen Tick mehr", sagt Heidrich.

Matthias Heidrich (u.) in Schwarz-Gelb: Hier grätscht er für Aachen HSV-Kicker Boubacar Sanogo weg.
Matthias Heidrich (u.) in Schwarz-Gelb: Hier grätscht er für Aachen HSV-Kicker Boubacar Sanogo weg.  © Imago

Sohn Phil unlängst in Papas Fußstapfen getreten

Sohnemann Finn ist in Cottbus in die Fußstapfen seines Vaters getreten.
Sohnemann Finn ist in Cottbus in die Fußstapfen seines Vaters getreten.  © Imago/Steffen Beyer

Eine besondere emotionale Bindung hat er dennoch mit der Großstadt im Dreiländereck zu den Niederlanden und Belgien.

"Hier haben sich meine Frau und ich 2006 das Jawort gegeben und kam im Oktober desselben Jahres unser ältester Sohn, Finn, zur Welt", berichtet Heidrich.

Der ist, wie auch der jüngere Sohn Phil, unlängst in die Fußstapfen des Papas getreten und spielt im Nachwuchs von Energie Cottbus. Heidrich Sr. begleitete Finn letzten Sonnabend zum Heimspiel der Cottbuser "U19" gegen Hertha BSC (1:1), während seine Ehefrau mit zur "U17" fuhr.

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Nachmittags dann schauten der FCE-Sportchef und Finn im Stadion der Freundschaft vorbei und verfolgten die Drittligapartie der Aufsteiger Cottbus versus Aachen.

Heidrich natürlich mit dem wachsamen Auge eines Scouts für die Gegneranalyse, an der er TAG24 teilhaben lässt: "Die Aachener sind sehr gefestigt, kampfstark und versuchen, mit langen Bällen das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Dazu erwartet uns erneut eine Mannschaft, die früh ins Pressing geht. Losgelöst davon freue ich mich richtig aufs Spiel auf dem Tivoli!"

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO, Picture Point/Sven Sonntag

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