Aue kassiert unglückliche Pleite: Männel will würdigen Dotchev-Abschied
Aue - "Das geht mir persönlich nahe. Da ist was zusammengewachsen über die Jahre", entgegnete Aue-Kapitän Martin Männel (36) nach dem 1:3 bei Borussia Dortmund II. zur Gefühlslage nach dem vorzeitig feststehenden Aus für seinen Cheftrainer Pavel Dotchev (59). Der 36-jährige Veilchen-Kapitän hat in seiner Karriere aber zu viel erlebt, um nicht professionell genug damit umgehen zu können.
"Dass mal ein Vertrag ausläuft und nicht verlängert wird, ist Teil des Geschäfts", meint Männel, der sich dahingehend glücklich schätzen kann, genau dieses Schicksal die letzten Jahre nicht teilen zu müssen. Er ist die Instanz im Erzgebirge - doch auch sein Vertrag läuft im Sommer aus.
Männel zum Dotchev-Aus: "Wir werden bis zum Sommer noch ein paar Mal um Punkte kämpfen. Jetzt erst recht geht es darum, dem Coach einen würdigen Abschied zu bescheren."
Wenn das Spiel angepfiffen wird, muss dieses Zwischenmenschliche hintenanstehen.
"Wenn man sich auf das Spiel vorbereitet, spielt das alles keine Rolle. Wir sind in der Lage, das auszublenden", betont Männel.
Fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen
Der Beginn gegen die BVB-Bubis schien ihn zu bestätigen. Da war Aue sofort da. Das sah auch der scheidende Coach so. "Wir haben sehr gut begonnen. Aber der Ausgleich fiel zu früh, und wir schaffen es dadurch nicht, Kontrolle herzustellen", resümiert Dotchev.
Dazu kamen fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen. Dortmund drehte zweimal aus stark abseitsverdächtiger Position heraus das Spiel.
Obendrein gab es einen unberechtigten Elfer, den Männel parierte. Dazu wurde Kilian Jakob (26) das zweite Tor verwehrt. Aue hätte auf 2:2 ausgeglichen und fing sich stattdessen das 1:3.
Männel: "Viele 50:50-Situationen sind nicht zu unseren Gunsten ausgegangen. Aber wir haben auch zweimal nicht gut aufgepasst und nicht gut gestanden. So war die frühe Führung schnell wieder dahin."
Dennoch meint der Kapitän: "Ein Unentschieden wäre glücklich, aber auch nicht unverdient gewesen." Dazu die wichtige Erkenntnis für Dotchev, dass er durch die Entscheidung der Bosse, sich von ihm zu trennen, nicht sofort zur "Lame Duck" geworden ist.
"Was die Einstellung betrifft, hat die Mannschaft eine gute Gruppendynamik gezeigt", unterstreicht der 59-Jährige.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Sven Sonntag, Picture Point/Gabor Krieg