Veilchen fehlen 175.000 Euro in der Kasse, und der DFB hat Schuld

Aue - Seit 2017 war der Wettanbieter "bwin" als Liga-Sponsor bei den Drittligisten auf dem Ärmel sowie weiteren Werbeflächen im Stadion präsent. Die Vereine bekamen das mit knapp über 17.500 Euro netto vergütet. Durch das Vertragsende zum 30. Juni und weil der Deutscher Fußballbund (DFB) keinen Nachfolger gefunden hat, fehlt das Geld in der Kasse.

In der Vorsaison prangte bei Mirnes Pepic (28) und den anderen Drittligaprofis noch das Logo von "bwin" auf dem Ärmel.
In der Vorsaison prangte bei Mirnes Pepic (28) und den anderen Drittligaprofis noch das Logo von "bwin" auf dem Ärmel.  © picture point/Sven Sonntag

Der Verband hat den Klubs zwar sein Okay gegeben, die Werbeflächen auf dem Trikot selbst zu vermarkten, doch das ist gar nicht so einfach! Zumal die Vereine eine fehlende Vorlaufzeit anmahnen. Doch das ist nicht die einzige Krux.

"Wir hätten uns gewünscht, dass der DFB rechtzeitig auf die Vereine zugeht und über das Ende der Zusammenarbeit mit 'bwin' informiert und nicht ein paar Tage vor der Angst, weil man keinen Nachfolger gefunden hat.

Immerhin wurden die erwarteten Einnahmen auch im Lizenzierungsverfahren angegeben und entsprechend intern damit geplant", gibt FCE-Vorstand Robert Scholz zu bedenken.

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Der Verband ist den Vereinen hierbei wohl zumindest dahingehend entgegengekommen, als dass man den Fehlbetrag nicht im Zuge der Nachlizenzierung beanstanden wird. Ein schwacher Trost, denn das Geld müssen die Vereine dennoch an anderer Stelle einsparen, um nicht ein Minus zu erwirtschaften.

DFB will die Vermarktung wieder übernehmen

FCE-Vorstand Robert Scholz kritisiert das Vorgehen des Verbandes.
FCE-Vorstand Robert Scholz kritisiert das Vorgehen des Verbandes.  © picture point/Sven Sonntag

Alternativ könnte man eine Lösung über eine eigene Vermarktung finden. Scholz: "Dazu wäre aber genauso eine rechtzeitige Transparenz notwendig gewesen, denn nun sind bereits zwei Monate ins Land gegangen und man kann einem Werbepartner nur zehn Monate Laufzeit anbieten."

Scholz weiter: "Wobei wir schon beim nächsten Problem angelangt wären, denn ab 2025/26 will der DFB die Vermarktung wieder in die eigenen Hände nehmen. Dadurch können wir gar nicht mehr als eine Vertragslaufzeit von zehn Monaten ausloben. Und dafür Interessenten zu finden, die die entgangenen Einnahmen abfedern, ist nicht einfach."

Nach Scholz' Auskunft streben die Veilchen eine externe Lösung an: "Unsere Marketing- und Vertriebs-Verantwortlichen versuchen, einen neuen Sponsor zu akquirieren."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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