Unter bestimmten Voraussetzungen: Aue-Boss will Stadionnamen versilbern
Aue - Der FC Erzgebirge Aue ist strikt gegen den Einstieg externer Investoren, die den Kumpelverein rein als Gelddrucker betrachten. Aufsichtsrat Uwe Leonhardt (63) stellte dies auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung unmissverständlich klar. Die Veilchen müssen aber auch mit der Zeit gehen, weshalb Klubchef Helge Leonhardt (63) bereit ist, eine heilige Kuh zu opfern.
"Ich möchte, dass wir einen Namensgeber für das Erzgebirgsstadion finden", packt Helge Leonhardt ein heißes Eisen an, aus gutem Grund, wie der 63-jährige Unternehmer erklärt: "Weil ich keine Ticketpreise erhöhen will, keine VIP-Preise oder Essen und Getränke. Wir brauchen Einnahmen, die im Kontext mit unseren Werten stehen."
Mit einem Sponsorship, das den traditionellen Stadionnamen auf gut Sächsisch "verhunebibelt", macht man sich gerade bei den Vereinsanhängern nicht gerade beliebt. Es birgt gar die Gefahr, dass die Identifikation leidet.
Das Erzgebirgsstadion hat regionalen Bezug, weckt Assoziationen mit Aue, dem Schacht. Konträr dazu stehen die Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) oder Flyeralarm Arena (Würzburg). Sie sind austauschbar, stehen damit für Beliebigkeit.
Die Sache ist ähnlich gelagert wie bei externen Investoren, wenn auch auf einer anderen Ebene, da hier kein direkter Einfluss auf Abläufe im Verein ausgeübt wird, sondern "nur" die Vergabe des Stadionnamens tangiert wird.
Trotzdem benötigt es Taktgefühl, wenn schon ein Sponsor dem FCE aufs (Stadion-)Dach steigt. "Wir müssen genau die Brücke bauen, die das Erzgebirge im Namen mit dem Sponsoren, der bereit ist, Geld zu geben, verbindet. Ich sehe das positiv. Und blauäugig dürfen wir eh nicht sein."
Titelfoto: imago/Steffen Kuttner, picture point/Sven Sonntag