Unruhe im Verein: Bei nächster Pleite wird's eng für Aue-Coach Dotchev
Aue - Fußball ist simpler Ergebnissport und bleiben diese aus, greifen über kurz oder lang zwangsläufig die gängigen Mechanismen.
Coach Pavel Dotchev wird deshalb wissen, was für seine Veilchen am Sonntagnachmittag bei Aufsteiger VfB Stuttgart II. gilt: verlieren verboten! Denn bei einer möglichen fünften Niederlage in Folge dürfte es für den 59-Jährigen eng werden.
Wieso? Das zeigt die Unruhe, die rund um den Klub herrscht. Da ist eine gewisse Unzufriedenheit vorhanden. Man muss hierfür nicht extra die Kommentare in den sozialen Medien hernehmen, die zuletzt teils verheerend waren. Es sind auch die Stimmen im Umfeld.
Die Mannschaft würde sich nicht weiterentwickeln, Leistungsträger ihr Potenzial nicht abrufen.
Selbstmitleid hilft nicht weiter
Grotesk: Nach dem Derbysieg über Dresden lagen gefühlt alle Pavel Dotchev zu Füßen, war seine offensive Herangehensweise mit dem formulierten Aufstiegsanspruch zur Schau getragenes Selbstbewusstsein, das Aue gut zu Gesicht stand und steht.
Die Dotchev-Elf gewann selbst Spiele, die man vom Spielverlauf her verlieren muss, wie in Aachen. Nach dem vierten Spieltag war alles eitel Sonnenschein.
Danach unterlag man Bielefeld 1:3, wo man zur Pause gefühlt 3:0 vorne liegen musste. Gegen Rostock verlor der FCE in der Nachspielzeit, in Mannheim war die Chance auf das 1:1 da und gegen Cottbus die auf das 2:1, wodurch sich manche Debatte hinterher gar nicht ergeben hätte. Mit 16 Punkten steht der Verein gegenwärtig nur zwei Punkte schlechter da als letztes Jahr.
"Wir befinden uns zweifellos in der schwierigsten Phase seit fast zwei Jahren. Da gibt es nichts zu beschönigen!", sagt Sportchef Matthias Heidrich (46), der ebenfalls betont: "Fußball ist und bleibt Ergebnissport." Er geht auch darauf ein, dass man gegen Cottbus kurz davor war, das 2:1 zu machen, was dann auf der Gegenseite fiel. "Das hat nichts mit Pech zu tun, sondern war inkonsequent verteidigt", kritisiert Heidrich.
Selbstmitleid helfe nicht weiter. Er sieht alle in der Pflicht. Wird die Pflicht nicht erfüllt, sprich, bleibt in Großaspach, wo der VfB II. seine Spiele austrägt, das Ergebnis aus, muss es Konsequenzen geben.
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Titelfoto: imago/Kruczynski