Ungeschriebenes Aue-Gesetz: Wenn nichts geht, hilft Nazarov
Aue - Wenn nichts geht, dann hilft Dimitrij Nazarov (32)! Beim FC Erzgebirge Aue ist das fast schon ein ungeschriebenes Gesetz.
Mit seinem neunten Saisontreffer hat er Aue dem Klassenerhalt ein Stück näher geschossen. Das 1:0 gegen Oldenburg war ein großer Schritt dahin. Kalt wie ein Eiszapfen verwandelte er zehn Minuten vor Schluss einen an ihn selbst verwirkten Foulelfmeter.
Es war sein achtes Tor in diesem Jahr, sein fünftes vom Punkt, zwei Elfmeter hat er dazu noch selbst herausgeholt. Vier davon haben dem FCE acht Zähler beschert. Nazarov traf beim 2:1 in Ingolstadt zum Sieg, seine beiden Elfer beim 2:1 gegen Essen und sein Treffer vom Punkt jetzt gegen Oldenburg in einem eher mauen Kick.
"Das ist Qualität", zog Trainer Pavel Dotchev (57) nach dem Spiel den Hut. Nazarov und Elfmeter, das ist in der Entstehung immer so eine Sache. Von den Gegnern wird sein geschicktes Zubodengehen gefürchtet, dem eigenen Team hilft es immer wieder. Was wäre Aue ohne seinen treffsichersten Spieler?
"Wir haben gegen Essen einen Elfmeter bekommen, der keiner war. Aber das ist so im Fußball", so der Trainer. "Das jetzt war ein gut herausgespielter Elfmeter und auch ein klarer. Da braucht man nicht darüber zu diskutieren", so der Bulgare.
Dank Elfmeter punktet der FCE bei der spielerisch zähen Partie gegen Oldenburg
Marvin Stefaniak (28) fing an der Mittellinie den Ball ab und schickte den eingewechselten Paul-Philipp Besong (22). Dessen genialer Lupfer in den Strafraum war Ausgangspunkt des Siegtreffers. Nazarov lief ein und hob das Leder über den herausstürzenden VfB-Keeper Sebastian Mielitz (33), der ihn abräumte.
Danach nahm Stadionsprecher Mario Dörfler das Mikro schon in die Hand. Gegen Essen wählte "Dima" zweimal die linke Seite von ihm aus, was wohl auch Mielitz wusste. Er ging in die Ecke, doch Nazarov schob die Kugel rechts ein.
In einer spielerisch zähen Partie war Aue über die gesamte Zeit tonangebend, tat sich aber schwer, Chancen zu erarbeiten. Vieles ging nur über den agilen Omar Sijaric, der nach einer knappen Stunde mit einer Knöchelverletzung vom Feld musste. Auch Nazarov spielte nicht so befreit auf wie sonst. Aber: "Dimitrij ist ein Spieler, der, auch wenn er nicht so gut spielt, Spiele entscheiden kann. Das hat er nun unter Beweis gestellt."
Übrigens: Es war der 29. Elfmeter in der Profi-Laufbahn von Nazarov, 28 davon hat er verwandelt, 18 für Aue.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag