SSV Ulm glänzt in Aue mit zwei großen Gesten
Aue - Gern gesehene Gäste im Erzgebirgsstadion sind in erster Linie die, die Punkte dalassen. Logisch. Der SSV Ulm tat den Veilchen im Spitzenspiel der 3. Liga diesen Gefallen leider nicht. Der Aufsteiger erntete aber trotzdem richtig viel Lob, weil er mit zwei Gesten auffiel, die ihm ordentlich Sympathien einbrachten.
Es war kurz vor 20 Uhr, mitten in der ersten Halbzeit der Sonntagabendpartie. Der FC Erzgebirge Aue lag durch Marcel Bär (31) seit der ersten Minute in Führung und Ulm biss sich vorne die Zähne aus, fand kein Durchkommen, als die 112 Fans im Gästeblock ein Transparent hochhielten, auf dem geschrieben stand: "Für immer Erzgebirgsstadion".
Ulms Anhang bezog sich damit auf die seit Ende September und noch bis 3. Dezember laufende Crowdfunding-Aktion der lila-weißen Fanszene, die den Stadionnamen "Erzgebirgsstadion" erhalten will.
Von den Rängen gab es dafür Szenenapplaus und viele wohlwollende Worte. "Ich kann mich nicht erinnern, in unserem Stadion schon mal so großen Beifall für die Gästefans erlebt zu haben", kommentiert FCE-Vorstand Jörg Püschmann.
Auch nach Abpfiff gab es eine ganz feine Aktion, als FCE-Kapitän Martin Männel (35) von SSV-Geschäftsführer Markus Thiele (41) anlässlich seines 500. Spiels für Erzgebirge Aue ein Sonder-Trikot überreicht bekam.
"Das kam unerwartet", zeigte sich Männel hinterher sichtlich überrascht und auch gerührt: "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass der Gegner sich mit meinem Jubiläum befasst und mir auch noch so ein schönes Andenken mitbringt."
Die Ulmer Spatzen zwitscherten es dann in den sozialen Netzwerken, wo sie ein Bild der Trikotübergabe posteten. "Das ist Vereinstreue!", kommentierten die Baden-Württemberger ihren Facebook-Eintrag, dem sie ein Emoji mit applaudierenden Händen beifügten.
Weiter heißt es: "Der SSV gratuliert Martin Männel zu diesem Meilenstein! Der 35-Jährige feierte seinen 500. Einsatz für den FC Erzgebirge Aue."
Titelfoto: SSV Ulm/Lucca Fundel