"Ukraine-Bonus": Blanker Fan-Hass gegen Aue-Spieler Tashchy
Aue - "Die alberne 14 (Boris Tashchy/d. Red.) darf weiterwursteln", "Ukraine-Bonus" oder "Pavel hat das Weihnachtsfest am Goldstrand (bulgarischer Strand am Schwarzen Meer/d. Red.) gebucht, scheinbar", offenbaren: in den sozialen Netzen drehen sie im Erzgebirge frei, wenn es gegen Boris Tashchy (31) oder Coach Pavel Dotchev (59) geht. Aber nicht erst seit dem 2:5 gegen den SC Verl.
Die zitierten Äußerungen fanden nicht irgendwo statt, sondern direkt unter den Vereinsmeldungen auf Facebook. In den sozialen Medien ist auch vom "bulgarischen Opa" die Rede, wenn es um Dotchev geht.
Das sind Wortmeldungen, bei denen sich ein künftiger Trainer oder Spieler die Frage stellen kann, vielleicht sogar muss, ob er sich so etwas antun will.
Da wird die Person herabqualifiziert und auf die Herkunft hinuntergebrochen. Es gibt Profi-Standorte, die Regionalligisten aus Chemnitz und Zwickau zählen wegen der Profibedingungen dazu, da finden solche Statements in der Summe nicht statt.
Vor allem die Kommentare gegen Tashchy sind nichts Neues. Vor nahezu jedem Spiel wird seine Aufstellung in der Startelf mit Kommentaren herabgewürdigt.
Besonders grotesk: An Tashchy ließ sich die Niederlage gegen Verl am wenigsten festmachen. Der offensive Mittelfeldspieler legte die beiden Treffer von Omar Sijaric und Marcel Bär auf.
Dass er in Dotchevs System offensiv eine zentrale Rolle spielte, lag daran, dass er mit seiner körperlichen Präsenz und Technik der einzige ist, der den Ball unter Druck festmachen, abschirmen und dann verteilen kann.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag