Tribüne, Straße oder beides? Aue sucht den richtigen Weg für Schädlich-Würdigung
Aue - Vor bald einem halben Jahr starb Gerd Schädlich (†69) und die Veilchen-Fans waren bis ins Mark erschüttert. Der langjährige Erfolgstrainer des FC Erzgebirge Aue genoss zu Lebzeiten eine hohe Wertschätzung und die aktive Fanszene wünscht sich, dass der Kulttrainer nach seinem Tod eine entsprechende Würdigung erhält.
Von Vereinsseite gab es bislang nur eine Absichtserklärung. Konkrete Maßnahmen unterblieben, weshalb die aktive Fanszene kurzerhand selbst Taten folgen ließ und Schädlich am Sonnabend ein Denkmal setzte.
Das Areal oberhalb der großen Freitreppe am Stadionzugang trägt nun inoffiziell den Namen "Gerd-Schädlich-Platz". Der Verein wird dadurch mit Tatsachen konfrontiert und täte gut daran, zügig selbst die Initiative zu ergreifen.
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung hatte Aufsichtsratsmitglied Uwe Leonhardt (63) angeregt, den Namen Gerd Schädlich in die Namensgebung der Tribünen einzubeziehen. "Es würde dem FC Erzgebirge gut zu Gesicht stehen, einen Tribünenabschnitt in 'Gerd-Schädlich-Tribüne' umzubenennen", so Leonhardt.
Im In- und Ausland ist es bei vielen Vereinen gängige Praxis, Stadionsegmente nach ehemaligen verdienten Spielern oder Funktionären zu benennen.
Klubchef Helge Leonhardt will dieses Thema auf der nächsten gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat aufgreifen, wie er der TAG24 auf Nachfrage bestätigte: "Gerd Schädlich die Würdigung, die ihm zusteht, gebührend entgegenzubringen, gehört für uns auf die Tagesordnung."
Für eine offizielle Platzumbennung fehlt die nötige Genehmigung der Behörde
Der FCE-Präsident will eine offene Debatte führen, da es vielfältige Möglichkeiten gebe. Auch möchte er das Thema breiter aufgreifen. "Wir haben viele Aktive, Trainer und Funktionäre, die sich über all die Jahrzehnte um die BSG Wismut und Erzgebirge Aue verdient gemacht haben. Lothar Schmiedel (79) zum Beispiel, Gerd Schädlich oder Willy Tröger (†75)", so Leonhardt.
Er will nun eruieren, was die Veilchen selbst in die Wege leiten können, gleichzeitig aber auch das Gespräch mit der Stadt Aue-Bad Schlema suchen.
"Für eine offizielle Gerd-Schädlich-Straße oder einen Gerd-Schädlich-Platz benötigen wir die Genehmigung seitens der zuständigen Behörden. Das können wir nicht von alleine machen", gibt Leonhardt zu bedenken.
Titelfoto: Katja Lippmann-Wagner (2), Picture Point / Sven Sonntag