Stolpern die Veilchen über den 16 Jahre alten Gellert-Rasen?

Aue - "Die Platzverhältnisse sind jetzt auch noch nicht so berauschend, Mitte März", schlug FCE-Coach Jens Härtel (55) nach der ersten Heimniederlage unter seiner Ägide ganz neue, ungewöhnliche Töne an. Im Erzgebirge spricht man bei den winterlichen Witterungsverhältnissen eigentlich vom "Wismut-Wetter".

Aues Coach Jens Härtel war zuletzt mit den Platzverhältnissen nicht so glücklich.  © Picture Point/Gabor Krieg

Als Osnabrücks Coach Marco Antwerpen (53) Ende Januar beim Gastspiel im Erzgebirgsstadion einen "sehr, sehr trockenen" Platz monierte, erntete er noch das Kopfschütteln der Auer.

Jetzt begeben sich die Veilchen selbst, zumindest auch verbal, auf ein Terrain, wo man keinen Blumentopf gewinnen, sondern allenfalls böse ausrutschen kann. Der Gegner muss auf demselben Geläuf spielen, und das tat Rostock letzten Mittwoch - wo die Veilchen die Platzverhältnisse auch unter dem Eindruck der schweren Verletzung von Marcel Bär (32) heftigst kritisierten - einfach besser.

Mannheim hatte letzten Sonntag das Quäntchen Matchglück. Der Waldhof profitierte von einem Blackout in der Auer Defensive, der definitiv nicht an den Platzverhältnissen festgemacht werden konnte.

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Auch wenn er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat: Der Rasen im Gellertstadion macht vor allem angesichts der steigenden Temperaturen einen durchaus bespielbaren Eindruck.  © Chemnitzer FC

Die Platzdebatte wurde beim Pokalgegner Chemnitzer FC mit Interesse verfolgt. So war aus Vereinskreisen zu hören: "Dass das mal eine Auer Mannschaft sagt, hätte man auch nicht gedacht. Es gab Zeiten, da stand der Kumpelverein für andere Tugenden."

An der Gellertstraße erwartet die Härtel-Elf ebenfalls kein Teppich, sondern ein Rasen, wie er am Fuße des Erzgebirges um diese Jahreszeit eben präparierbar ist - ohne Rasenheizung!

Denn die ist beim Regionalligisten aus Kostengründen inaktiv. Dazu kommt: Der Rasen im Gellertstadion hat bereits 16 (!) Jahre seit dem letzten Austausch auf dem Buckel, wie TAG24 auf Nachfrage bestätigt wurde.

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Darauf sollten sich die Veilchen einstellen. Apropos einstellen: In diesem Prestigederby entscheidet am Ende auch die Einstellung. Der Club stellt die zweitbeste Defensive der Regionalliga Nordost und punktet neben einem bockstarken Torhüter Daniel Adamczyk (22) mit einer extrem robusten Spielweise.

Da braucht Härtel am Sonnabend elf Kämpfer auf dem Feld. Wenn die nicht in den Mannschaftsbus einsteigen, brauchen die Fahrer Thomas Romeyke und Heiko Martin gar nicht erst den Motor anmachen.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SG Dynamo Dresden 29 54:31 53
2 FC Energie Cottbus 29 53:34 52
3 1. FC Saarbrücken 29 43:33 50
4 Arminia Bielefeld 29 44:30 49
5 FC Ingolstadt 04 29 55:45 45
6 Viktoria Köln 29 45:38 44
7 FC Hansa Rostock 28 40:35 44
8 SC Verl 29 42:41 43
9 SV Wehen Wiesbaden 29 42:44 41
10 FC Erzgebirge Aue 29 41:47 40
11 TSV 1860 München 29 41:51 39
12 Alemannia Aachen 29 31:33 37
13 Rot-Weiss Essen 29 39:42 37
14 SV Waldhof Mannheim 29 35:34 36
15 Borussia Dortmund II 29 41:43 35
16 VfL Osnabrück 29 39:46 35
17 VfB Stuttgart II 29 38:49 34
18 SV Sandhausen 29 42:47 32
19 Hannover 96 II 29 36:57 26
20 SpVgg Unterhaching 28 33:54 19

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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