Erzgebirge Aue: Stipic will, darf aber nicht und Tedesco ist Wunsch-Trainer der Fans
Aue - Der FC Erzgebirge Aue steht mal wieder ohne Cheftrainer da. Zum dritten Mal innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren. Böse gesagt: Sitzfleisch kann zwangsläufig kein notwendiges Kriterium sein, das der Nachfolger von Aleksey Shpilevski (33) nach Aue mitbringen muss.
Obwohl der Trainerstuhl zuletzt einem Schleudersitz glich, stehen die Kandidaten Schlange, bringen sich sogar selbst ins Gespräch.
Tomislav Stipic (42), von September 2014 bis zum Zweitliga-Abstieg 2015 schon einmal Aue-Coach, sagte "Sport im Osten", bereits mit FCE-Boss Helge Leonhardt (62) gesprochen zu haben.
Der 42-Jährige könne sich ein neuerliches Engagement im Lößnitztal demnach gut vorstellen und stünde bereit.
Vor anderthalb Wochen wurde Stipic überdies gegen Düsseldorf im Erzgebirgsstadion gesichtet. TAG24 hakte bei Leonhardt nach.
"Wir haben damals lediglich über das Spiel gesprochen. Tommy ist kein Kandidat", stellt Aues Klubpatriarch klar.
Stipic ist einer von vielen, die seit Shpilevskis Abgang ihren Hut in den Ring warfen, wie FCE-Geschäftsführer Michael Voigt (49) bestätigt: "Seit Sonntag gingen zig Bewerbungen ein, die wir nun sichten und bewerten."
Tedesco, der Wunschkandidat vieler Fans
Man schaut genauer auf die Noten. Bei Shpilevski vertraute Leonhardt auf seine Menschenkenntnis und ließ sich davon ein Stück weit leiten, wie er Anfang Juni gegenüber TAG24 verriet: "Mein Bauchgefühl hat wie damals beim ersten Treffen mit Domenico Tedesco (36) sofort Ja gesagt."
Apropos Tedesco: Der Kontakt zum Deutsch-Italiener riss trotz dessen nur halbjährigen Intermezzos nie ab. Tedesco machte Aue auf Sturmjuwel Florian Krüger (22) aufmerksam.
Leonhardt besuchte ihn später unter anderem bei Spartak Moskau, gab Torwart-Trainer Max Urwantschky (40) ab und fädelte gleichzeitig eine Kooperation mit dem russischen Erstligisten ein.
Da Tedesco seinen eigentlich bis 30. Juni 2022 laufenden Vertrag aus familiären Gründen vorzeitig beendete, ist er seit Sommer vereinslos und eine Option für Aue? Die Anhänger würden sich das wünschen.
Jedenfalls fürchten dies die Anhänger bei Schalke 04. Wegen des schlechten Saisonstarts fremdeln die Knappen-Fans mit ihrem Coach Dimitrios Grammozis (43) und wünschen sich stattdessen Tedesco zurück.
Die Furcht ist sogar derart groß, dass sie Anfang der Woche von "Der Westen" aufgenommen wurde. "Bereits seit Monaten wünschen sich viele Anhänger die Rückkehr von Domenico Tedesco, der von 2017 bis 2019 die Knappen trainierte", heißt es da und: "Jetzt machen sich die S04-Fans Sorgen, dass ausgerechnet ihr Lieblingstrainer wieder zu den Sachsen zurückkehren könnte."
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag