Schiri-Frust nach Pokalaus: FCE unterliegt Gladbach nach früher Führung

Aue - Der FC Erzgebirge verkauft sich gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach teuer und scheidet vor 14.811 Zuschauern im Erzgebirgsstadion mit 1:3 (1:1) aus.

Marvin Stefaniak (l.) geht vor Rocco Reitz an den Ball.
Marvin Stefaniak (l.) geht vor Rocco Reitz an den Ball.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Wie man einen Gegner, noch dazu einen, der zwei Klassen über dir spielt, beeindruckt, haben die Auer zu Beginn gezeigt.

Die Atmosphäre war der helle Wahnsinn, die lila-weiße Choreo sehenswert und der Auftritt der Veilchen-Elf mutig, forsch.

Ganz so hatte es Cheftrainer Pavel Dotchev (58) vorab angemahnt. Aktiv mitspielen und mit den Fans im Rücken den Fohlen den Schneid abkaufen.

0:6! Aue mit klarer Niederlage im Nürnberg-Test
FC Erzgebirge Aue 0:6! Aue mit klarer Niederlage im Nürnberg-Test

Boris Tashchy setzte sich auf der Bahn energisch durch und ließ sich auch mit unfairen Mitteln nicht vom Ball trennen. Zugleich behielt er die Übersicht für den mitgelaufenen Kilian Jakob, der in den Rücken der Gladbacher zu Mika Clausen (8.) flankte.

Der Neuzugang von St. Pauli II. fackelte nicht lang und nahm das Leder aus rund 13 Metern direkt - 1:0.

Erzgebirge Aue wird von Gladbach immer mehr in Bedrängnis gebracht

Torwart Martin Männel wird nach einem gehaltenen Elfmeter von seinen Mitspielern gefeiert.
Torwart Martin Männel wird nach einem gehaltenen Elfmeter von seinen Mitspielern gefeiert.  © Robert Michael/dpa

Aue konnte die Anfangsgeschwindigkeit allerdings nicht aufrechterhalten, was bei dem extrem heißen Wetter auch nicht verwunderte, da die Dotchev-Elf mit den Kräften haushalten musste.

Die Gäste bekamen dadurch allerdings ihre Räume und drückten die Veilchen zunehmend in deren Hälfte.

Bei Kou Itakuras Kopfball (30.) musste sich Martin Männel ganz lang machen, doch der erfahrene Schlussmann stellte seine ganze Klasse unter Beweis und kratzte den Ball noch aus dem linken unteren Eck. Der hätte sonst genau gepasst!

Auer Exkurs der besonderen Art: Einmal tief in den Schacht, bitte!
FC Erzgebirge Aue Auer Exkurs der besonderen Art: Einmal tief in den Schacht, bitte!

Es entwickelte sich zunehmend Einbahnstraßenfußball und so kam es, wie es kommen musste. Franck Honorat (35.) schaltete nach einem geblockten Ball am schnellsten und jagte den Abpraller per Fallrückzieher in die Maschen - 1:1.

Aue hing etwas in den Seilen und musste versuchen das 1:1 mit in die Pause zu retten. Doch Gladbach kam nochmal über Allasane Plea, den Tim Hoffmann etwas ungestüm am Trikot zupfte und zu Fall brachte.

Schiri Florian Badstübner zeigte auf den Punkt und nun kam es auf Männel an. Julian Weigl lief an, entschied sich für rechts, wohin Männel auch abtauchte und den Ball bockstark abwehrte.

Nach der Pause keine Veränderung

Schiedsrichter Florian Badstübner ließen die Proteste kalt.
Schiedsrichter Florian Badstübner ließen die Proteste kalt.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Der Seitenwechsel brachte keine Veränderung. Der Bundesligist gab weiterhin den Ton an. Kevin Stöger (50.) zog aus 18 Metern ab - Pfosten!

Nur zwei Minuten später monierte Aue Foulspiel an Clausen, der den Ball im Vorwärtsgang nach robustem Zweikampf verlor. Badstübner ließ weiterlaufen, sodass Plea nach links zu Luca Netz geben konnte. Der 21-Jährige guckte sich seinen Gegenspieler Maxim Burghardt aus und vollendete dann mit einem Schuss in den rechten Giebel - 1:2.

Aue war um eine schnelle Antwort bemüht. Marvin Stefaniak mit einem Abschluss halb Schuss, halb Flanke, den Marcel Bär (59.) haarscharf verpasste. Mirnes Pepic (69.) bekam nicht genug Druck hinter seinen Ball.

In dieser Drangphase hinein folgte die brutale Antwort der abgezockten Gladbacher. Jakob wurde im Mittelfeld beharkt und wieder blieb Badstübners Pfeife stumm - eine sehr großzügige Linie! Plea (70.) machte es schnörkellos, ließ Burghardt aussteigen und vollendete links unten - 1:3.

Zum zweiten Mal Proteste beim Referee, doch es half nix. Zumal es in der ersten Pokalrunde auch keinen VAR gibt. Dem Spiel war damit jedenfalls der Stecker gezogen.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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