Nach Kutschke-Zoff im Hinspiel: Männels schwerer Gang vor den Dresdner K-Block

Aue - Noch wartet der FC Erzgebirge unter Jens Härtel (55) auf den ersten Sieg. Zuletzt arg ersatzgeschwächt, langte es nur zu einem Zähler gegen den VfL Osnabrück, nachdem die Veilchen zuvor bei Hannover II. in Unterzahl leer ausgegangen waren. Kann Härtel mit Aue am Sonnabend ausgerechnet beim Dauerrivalen Dynamo Dresden erstmals jubeln?

Martin Männel (h.) im Rudolf-Harbig-Stadion. Am Samstag wird es eine Herausforderung für ihn werden.
Martin Männel (h.) im Rudolf-Harbig-Stadion. Am Samstag wird es eine Herausforderung für ihn werden.  © imago/eibner

"Es wird sicherlich keine leichte Aufgabe, aber wir werden alles probieren, von dort die drei Punkte zu entführen", verspricht Pascal Fallmann (21).

Er fiebert der Partie entgegen, ganz so, wie es auch die 3000 (!) Fans tun, die sich mit auf den Weg nach Elbflorenz machen.

Das wird einen stimmgewaltigen Gästeblock geben. Den braucht es auch, um dem K-Block gegenzuhalten.

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Fallmann: "Ich glaube, die Kulisse in Dresden hat Bundesliga-Niveau! Wir wissen, wie es ist, gegen Dynamo zu spielen."

"Ist schon ein geiles Gefühl!"

Stefan Kutschke (35, l.) und Martin Männel (36) lieferten sich im Hinspiel ein Privatduell.
Stefan Kutschke (35, l.) und Martin Männel (36) lieferten sich im Hinspiel ein Privatduell.  © IMAGO/Bert Harzer

Vor allem bewiesen sie beim 2:0 Ende August im Lößnitztal, wie man den Aufstiegsaspiranten schlagen kann. "Wir werden uns ganz genau ansehen, was sie gut machen und wo wir unsere Chancen haben. Dass Kleinigkeiten entscheiden, haben wir im Hinspiel gesehen. Dafür ist die 3. Liga auch zu eng", unterstreicht Keeper Martin Männel (36).

Zu jenen Kleinigkeiten zählte neben einem resoluten Wegverteidigen der Dynamo-Angriffe auch eine ausgebuffte Cleverness.

So blieb vom Hinspiel vor allem die eine Szene in Erinnerung, als sich Stefan Kutschke (36), von Männel zuvor ein Stück weit angestachelt, diesen beim Abwurfversuch in den Weg stellte. Der FCE-Kapitän flog auf die Schulter, der Dynamo mit Gelb-Rot vom Platz und Aue tütete in Überzahl den Sieg ein.

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Was folgte, waren hochkochende Emotionen, die sich bei Kutschke in der Mixed-Zone mit deftiger Wortwahl entluden.

Für Aue wiederum ergriff Sportchef Matthias Heidrich (47) in einem eigens aufgesetzten Vereinsstatement das Wort. Das ist Derby, das sind Emotionen. Es bleibt abzuwarten, was gerade bei den Zuschauern hängen geblieben ist und welchen Empfang der K-Block Männel bereiten wird. Doch selbst wenn ihm ein Spießrutenlauf bevorstünde, ist Männel, was das angeht, erfahren genug.

So hatte er TAG24 vor Jahren einmal über das Torhüten vor dem K-Block gesagt: "Das ist schon ein geiles Gefühl, teilweise auch beleidigt zu werden, mit Worten, die ich nicht wiedergeben darf."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Eibner, Bert Harzer

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