Mitgliederversammlung in Aue: Corona und Ukraine-Krieg werden auch für die Veilchen zum Problem
Aue - Der FC Erzgebirge Aue kam Freitagabend zur außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Die Führungsriege um Präsident Helge Leonhardt (63) berichtete dabei über die Geschäftsjahre 2019/20 und 2020/21 und blickte in eine ungewisse Zukunft.
Von 9278 Mitgliedern hatten sich 432 im VIP-Bereich des Erzgebirgsstadions eingefunden. Die bekamen von Klubchef Leonhardt trotz zweier Corona-Jahre solide Finanzzahlen präsentiert. So wurde das von 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020 laufende Geschäftsjahr mit einem leichten Gewinn von 13.000 Euro abgeschlossen.
Die geplanten 259.000 Euro Gewinn konnten vor allem aufgrund der beginnenden Corona-Pandemie nicht realisiert werden.
Durch fünf Geisterspiele, die Leonhardt mit einem "Körper ohne Seele" verglich, fehlten 700.000 Euro Ticket-Einnahmen.
Noch härter traf es die Veilchen im Folgejahr. "Statt 2,557 Millionen Euro konnten nur 30.000 Euro eingenommen werden", berichtete Leonhardt. Der Gesamtverlust betrug 300.000 Euro. Prognostiziert war ein Fehlbetrag von 2,3 Mio. Euro. Für beide Geschäftsjahre erteilten die Mitglieder Vorstand und Aufsichtsrat die notwendige Entlastung.
Die Corona-Lage und der Ukraine-Krieg dürften den Verein in Zukunft vor neue Probleme stellen. "Der FCE wird die Belastungen der Weltlage in Bälde spüren", so Aufsichtsrat Uwe Leonhardt. Im späteren Verlauf kamen der Zweitliga-Abstieg und die sportliche Neuausrichtung zur Sprache.
Titelfoto: Lutz Hentschel