Lehren gezogen? Auf Aue warten jetzt die Wochen der Wahrheit!

Aue - Der FC Erzgebirge Aue steht vor den Wochen der Wahrheit. Klingt überzogen? Genau das ist aber der Fall! In den nächsten Punktspielen zeigt sich, ob man die richtigen Schlüsse aus der ersten Negativserie dieser Saison gezogen hat und man in der Lage ist, dem auch Taten folgen zu lassen.

Kann er wieder freudig winken? Auf das Gespür von Aues Trainer Pavel Dotchev (59) wird es in den nächsten Wochen ankommen.
Kann er wieder freudig winken? Auf das Gespür von Aues Trainer Pavel Dotchev (59) wird es in den nächsten Wochen ankommen.  © picture point/Sven Sonntag

Pavel Dotchev (59) will mit Aue aufsteigen. Als er das rund um das Sachsenderby sagte, bekamen manche im Kumpelverein gefühlt Schnappatmung, weil sich der Coach aus der Deckung wagte. Dotchev weiß, er kann sich solche Sätze leisten.

Erstens erkennt der 59-Jährige wohl am besten, was seine Mannschaft kann oder was ihre Fähigkeiten übersteigt. Zweitens: Wenn einer die Liga kennt, dann der erfahrenste Drittliga-Coach.

Und drittens: Er ist der letzte Trainer gewesen, der die Veilchen aus jener Klasse in die 2. Bundesliga führte. Das war 2015/16.

Aues Stefaniak wütet über Schiri: "Bodenlos! Mit dem VAR werden die immer schlechter!"
FC Erzgebirge Aue Aues Stefaniak wütet über Schiri: "Bodenlos! Mit dem VAR werden die immer schlechter!"

Ausgemacht war der Aufstieg seinerzeit mitnichten. Irgendwann kam aber das gewisse Selbstverständnis hinein und die Erzgebirger, Dritte der Hinrunde, spielten mit 39 Punkten die beste Rückserie aller Teams.

Deswegen sind die nächsten Wochen so entscheidend, wenn die Dotchev-Elf beweisen will, dass man die richtigen Lehren aus der jüngeren Vergangenheit gezogen hat. Letzteres schließt auch die Vorsaison mit ein. Die begann ähnlich verheißungsvoll wie die jetzige, mit sechs ungeschlagenen Spielen und 14 Zählern.

Dann folgte mit drei Pleiten am Stück der erste Rückschlag und immer dann, wenn man hätte gekonnt, ließ man abreißen. Das 0:1 gegen Regensburg, 1:2 gegen Verl, 2:3 gegen Münster, 0:2 in Saarbrücken.

Aue-Kicker Marcel Bär ist der Schlüsselspieler beim FC Erzgebirge Aue

Auch die FCE-Fans sind im November gefordert. In den Heimspielen gegen Saarbrücken, Essen und Verl wollen sie ihr Team zu Siegen tragen.
Auch die FCE-Fans sind im November gefordert. In den Heimspielen gegen Saarbrücken, Essen und Verl wollen sie ihr Team zu Siegen tragen.  © picture point/Sven Sonntag

Fehlende Gier mag man nicht unterstellen. Marcel Bär (32) fehlte bei besagtem 0:1 gegen Regensburg oder dem 0:2 in Saarbrücken. Aue ist zwar mittlerweile breiter aufgestellt, aber einen Bär kann man nach wie vor nicht ersetzen, wie die Partien in Mannheim oder gegen Cottbus bewiesen.

Dass Aue am Sonntag bei Stuttgart II. gewann, allein an Bär festzumachen, ist zu kurz gesprungen, aber nicht komplett wegzudiskutieren. Es gibt Positionsgruppen mit hohen Abhängigkeiten.

Martin Männel (36) im Tor, Mirnes Pepic (28) und Marvin Stefaniak (29) als Spielgestalter, Boris Tashchy (31) als Wandspieler und eben Bär als Vollstrecker. Dotchev hat zwar selbst mehrfach zugegeben, dass er kein Fan größerer Rotationen ist, aber im Sinne des Erfolges - und seines Jobs - wird er im Notfall alte Muster über Bord werfen.

FCE-Sportchef Heidrich will im November "wieder zu alter Heimstärke zurückfinden"
FC Erzgebirge Aue FCE-Sportchef Heidrich will im November "wieder zu alter Heimstärke zurückfinden"

Denn nichts geht über das Leistungsprinzip.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

Mehr zum Thema FC Erzgebirge Aue: