Köln ist abgehakt, jetzt wartet Hansa auf die Veilchen: "Es wird intensiv zur Sache gehen"
Aue - "Glück auf zusammen": Gäbe es eine Wertung für die sympathischsten Trainer der 3. Liga, Viktoria Kölns Olaf Janßen (58) wäre ein heißer Anwärter. Das hat er schon bei den vorigen Duellen mit Erzgebirge Aue gezeigt und auch am Sonntag nach der Niederlage, als der ehemalige Dynamo-Coach erst mal stilecht erzgebirgisch grüßte, bevor er auf der Pressekonferenz sein Gegenüber Jens Härtel (55) zum Sieg beglückwünschte.

"Für uns gab's vor dem Spiel besondere Umstände, was den Kader und die Anreise betraf", kam Janßen auf die Grippewelle zu sprechen, die sein Team im Vorfeld erwischt hatte, und den Busunfall bei der Anreise unmittelbar vor dem Erzgebirgsstadion.
Eine Rolle hätte das aber nicht spielen sollen, so Janßen: "Das Spiel ist eigentlich so gelaufen, wie ich es erwartet habe. Ich wusste, dass Jens seine Mannschaft nach den Wochen im Griff hat. Top besetzter Kader, eine Mannschaft die leidensfähig ist, Gas gibt und zusammen ackert. So ein Spiel habe ich erwartet und so ist es auch gewesen."
Aue ackerte defensiv und ließ bis auf einzelne Umschaltaktionen in der ersten Halbzeit wenig zu. "Ich glaube, dass wir richtig gut ins Spiel kommen und verdient in Führung gehen", urteilt Veilchen-Coach Härtel.
Mit Anthony Baryllas (27) 1:0 im Rücken verteidigte Aue nach dem Seitenwechsel tiefer, überließ den Gästen den Ball, machte die Räume eng und lauerte auf Konter. Omar Sijaric nutzte einen dieser sich bietenden Gegenstöße.
Härtel: "Wir haben die Situationen angenommen und versucht, das Ding wirklich auf unsere Seite zu ziehen."
Aue-Coach Härtel muss in Rostock auf zwei Innenverteidiger verzichten

Für ihn nun das A und O: gut zu regenerieren, um am Mittwoch bei seinem Ex-Klub Hansa Rostock zu bestehen. "Jeder, der die Hansa-Spiele gesehen hat, weiß, dass es da intensiv zur Sache geht", so Härtel.
Die Veilchen sind extra dafür schon am Montag angereist.
Leicht wird es trotzdem nicht, zumal die Innenverteidigung um Barylla und Steffen Nkansah (28) weggebrochen ist, nachdem beide ihre fünfte Gelbe gesehen haben.
Glück für Härtel: Erik Majetschak (25) und Niko Vukancic (23) sind nach auskurierter Verletzung wieder fit.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag