Klubchef Leonhardt schimpft nach Aue-Pleite: "Als seien die Spieler im Kopf leer"

Aue - "Erwachsene Männer am Zaun waren den Tränen nahe. Ich kann mich nur bei jedem einzelnen Fan entschuldigen", brachte FC Erzgebirge-Aue-Kapitän Dimitrij Nazarov (32) am Sonntag seine Enttäuschung über das 1:5 gegen Wehen Wiesbaden zum Ausdruck. Nicht wenige Fans teilten ihren Unmut mit Pfiffen unverhohlen mit oder verließen vorzeitig das Stadion. Aues Klubchef Helge Leonhardt (63) blieb auch nicht bis zum Abpfiff.

Aues Dimitrij Nazarov (32, r.) kommt gegen Gino Fechner nicht in den Zweikampf.
Aues Dimitrij Nazarov (32, r.) kommt gegen Gino Fechner nicht in den Zweikampf.  © IMAGO/Bert Harzer

In den sozialen Medien wurde das anschließend diskutiert. Der 63-Jährige machte sich aber nicht etwa vom Acker, um unliebsamen Fragen aus dem Weg gehen zu müssen oder Kritik an den Spielern zu vermeiden.

Leonhardt musste das Erzgebirgsstadion aus privaten, familiären Gründen vorzeitig verlassen, ließ es sich aber nicht nehmen noch Klartext zu reden.

Was beim Heimdebakel von den Veilchen dargeboten wurde, sei "unter aller Sau gewesen", so Leonhardt gegenüber TAG24.

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Zudem prangerte der Veilchen-Boss eine blutleere Vorstellung an, sagte: "Das sah aus, als seien die Spieler im Kopf leer."

Das war ein Steinchen, machte aber nicht das ganze Mosaik aus. "Wir haben schlecht verteidigt und extrem viele lange Bälle zugelassen", monierte Kapitän Nazarov.

Aue-Kapitän Nazarov: "Es war einfach ein extrem schwacher Auftritt"

Aues Klubchef Helge Leonhardt (63) blieb nicht bis zum Abpfiff.
Aues Klubchef Helge Leonhardt (63) blieb nicht bis zum Abpfiff.  © picture point/Sven Sonntag

Allerdings fiel Wiesbadens Führung aus einer einfachen Seitenverlagerung mittels Flachpassspiel. Der zweite Treffer fiel nach einer Ballstafette. Linus Rosenlöcher rückte dabei nicht heraus, um Marvin Stefaniak zu unterstützen, den Gegner zu doppeln. Obwohl auf sich allein gestellt, darf sich Stefaniak nicht so einfach mittels angetäuschter Flanke überlisten lassen.

Dem 0:3 wiederum ging ein Einwurf in Wiesbadens Hälfte voran, von wo aus Aue über zwei Stationen ausgespielt wurde. Nicht nur in dieser Szene offenbarten die Veilchen läuferische Defizite. Sie kamen in Sprints nicht hinterher.

Nazarov wollte davon im Nachgang nichts wissen: "Läuferisch sind wir von den Werten her immer oben dabei. Wenn man 1:5 verliert, holt man läuferische Sachen heraus, dass der Ball vielleicht nicht aufgepumpt war oder was sonst noch geht. Es war einfach ein extrem schwacher Auftritt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!"

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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