Im fünften Anlauf der erste Härtel-Sieg? "Allein, um einen Haken daranzumachen"

Aue - "Es gibt keinen größeren Druck als den, den ich mir selbst mache", entgegnete Jens Härtel auf die Frage, wie sich für ihn die Situation beim FC Erzgebirge darstellt, nachdem man im neuen Jahr noch sieglos ist. Die Abstiegszone ist mittlerweile näher herangerückt, als einem im Lößnitztal lieb sein kann.

Wartet noch immer auf den ersten Dreier mit den Veilchen: Trainer Jens Härtel (55).  © picture point/Sven Sonntag

Vor dem Gang in die Winterpause betrug der Rückstand auf den Relegationsplatz drei Zähler, der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz elf Punkte.

Mittlerweile sind es zu Platz drei zehn, nach unten dagegen nur noch sieben Zähler Abstand.

Noch kein bedrohlicher Zustand, aber es könnte einer werden, wenn Osnabrück & Co. parallel weiter fleißig punkten.

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Härtel will den Bock am Sonnabend bei Arminia umstoßen: "Wir fahren nach Bielefeld und wollen alles raushauen, was wir insgesamt in unserer Kiste haben."

Dass bei den Ostwestfalen, die im neuen Jahr mit einem Sieg und drei Niederlagen ähnlich schlecht gestartet sind, der Haussegen ein Stück schief hängt, hat der 55-Jährige registriert: "Druck gibt es überall."

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Die Härtel-Elf muss auf der Alm liefern

"Auf der Alm da gibt's koa Sünd!" Auf der Bielefelder aber drei Punkte. In der Schüco-Arena ist Aue am Samstag gefragt.  © Imago

Damit der in Aue nicht weiter steigt, muss die Härtel-Elf auf der Alm liefern. "Wir wollen schnellstmöglich den Dreier einfahren. Das ist ganz klar! Allein, um einen Haken daranzumachen", so der FCE-Coach.

Nächste Woche geht es daheim gegen Schlusslicht Unterhaching, wo jeder einen Dreier einplant. Um da nicht noch weiter Druck aufzubauen, wäre ein Punktezuwachs in Bielefeld sinnvoll.

Dass es manchmal Zeit bedarf, ehe sich nachhaltig Ergebnisse einstellen, zeigt ein Blick in Härtels Trainerhistorie. In der Saison 2014/15 stieg er als neuer Chefcoach mit Magdeburg aus der Regionalliga in die 3. Liga auf, nachdem fünf der ersten zehn Ligaspiele verloren worden.

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Später ging's in die 2. Bundesliga hoch. 2018/19 übernahm er Rostock in der 3. Liga von Pavel Dotchev (59), verlor die ersten beiden Punktspiele, lief am Ende auf Platz sechs ein. Zwei Saisons später stieg die Kogge unter Härtel in die 2. Bundesliga auf.

Auch wenn es in der extrem engen 3. Liga ein Vabanquespiel ist, lohnt es sich vielleicht, auf Zeit zu spielen.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Energie Cottbus 24 48:26 48
2 SG Dynamo Dresden 24 49:29 45
3 1. FC Saarbrücken 24 34:25 41
4 FC Ingolstadt 04 24 49:36 39
5 Viktoria Köln 24 40:32 39
6 Arminia Bielefeld 24 32:26 37
7 SC Verl 24 36:31 36
8 FC Hansa Rostock 24 32:32 35
9 SV Wehen Wiesbaden 24 38:39 34
10 Borussia Dortmund II 24 38:38 32
11 SV Sandhausen 24 37:38 31
12 FC Erzgebirge Aue 24 35:41 31
13 Alemannia Aachen 24 23:27 30
14 TSV 1860 München 24 35:46 29
15 VfL Osnabrück 24 34:41 28
16 Rot-Weiss Essen 24 34:40 27
17 SV Waldhof Mannheim 24 28:29 26
18 VfB Stuttgart II 24 30:42 25
19 Hannover 96 II 24 28:44 22
20 SpVgg Unterhaching 24 29:47 18

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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