Im fünften Anlauf der erste Härtel-Sieg? "Allein, um einen Haken daranzumachen"
Aue - "Es gibt keinen größeren Druck als den, den ich mir selbst mache", entgegnete Jens Härtel auf die Frage, wie sich für ihn die Situation beim FC Erzgebirge darstellt, nachdem man im neuen Jahr noch sieglos ist. Die Abstiegszone ist mittlerweile näher herangerückt, als einem im Lößnitztal lieb sein kann.
![Wartet noch immer auf den ersten Dreier mit den Veilchen: Trainer Jens Härtel (55).](https://media.tag24.de/951x634/q/j/qja590hqxn16cbk2ws8b8ld1jgjyb1ea.jpg)
Vor dem Gang in die Winterpause betrug der Rückstand auf den Relegationsplatz drei Zähler, der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz elf Punkte.
Mittlerweile sind es zu Platz drei zehn, nach unten dagegen nur noch sieben Zähler Abstand.
Noch kein bedrohlicher Zustand, aber es könnte einer werden, wenn Osnabrück & Co. parallel weiter fleißig punkten.
Härtel will den Bock am Sonnabend bei Arminia umstoßen: "Wir fahren nach Bielefeld und wollen alles raushauen, was wir insgesamt in unserer Kiste haben."
Dass bei den Ostwestfalen, die im neuen Jahr mit einem Sieg und drei Niederlagen ähnlich schlecht gestartet sind, der Haussegen ein Stück schief hängt, hat der 55-Jährige registriert: "Druck gibt es überall."
Die Härtel-Elf muss auf der Alm liefern
!["Auf der Alm da gibt's koa Sünd!" Auf der Bielefelder aber drei Punkte. In der Schüco-Arena ist Aue am Samstag gefragt.](https://media.tag24.de/951x634/1/u/1u2xrzqx4xlpe0km4bcfni3sqxoq7s2f.jpg)
Damit der in Aue nicht weiter steigt, muss die Härtel-Elf auf der Alm liefern. "Wir wollen schnellstmöglich den Dreier einfahren. Das ist ganz klar! Allein, um einen Haken daranzumachen", so der FCE-Coach.
Nächste Woche geht es daheim gegen Schlusslicht Unterhaching, wo jeder einen Dreier einplant. Um da nicht noch weiter Druck aufzubauen, wäre ein Punktezuwachs in Bielefeld sinnvoll.
Dass es manchmal Zeit bedarf, ehe sich nachhaltig Ergebnisse einstellen, zeigt ein Blick in Härtels Trainerhistorie. In der Saison 2014/15 stieg er als neuer Chefcoach mit Magdeburg aus der Regionalliga in die 3. Liga auf, nachdem fünf der ersten zehn Ligaspiele verloren worden.
Später ging's in die 2. Bundesliga hoch. 2018/19 übernahm er Rostock in der 3. Liga von Pavel Dotchev (59), verlor die ersten beiden Punktspiele, lief am Ende auf Platz sechs ein. Zwei Saisons später stieg die Kogge unter Härtel in die 2. Bundesliga auf.
Auch wenn es in der extrem engen 3. Liga ein Vabanquespiel ist, lohnt es sich vielleicht, auf Zeit zu spielen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag