Herzschlagfinale im Erzgebirge! Pepic schießt Aue gegen Essen zum Sieg
Aue - Last-Minute-Wahnsinn im Erzgebirgsstadion! Mirnes Pepic sichert Erzgebirge Aue vor 6569 Zuschauern gegen den Tabellenvierten Rot-Weiss Essen in der vierten Minute der Nachspielzeit den 2:1 (0:1)-Sieg und damit den ersten Dreier im Punktspieljahr 2024!
Die Partie hatte kaum begonnen, schon liefen die Veilchen dem Rückstand hinterher. Ein langer Ball landete bei Leonardo Vonic, der sich in den Strafraum tankte und das Leder an drei Gegenspielern vorbei zu Isaiah Young spitzelte, der wiederum aus zehn Metern frei zum Abschluss kam - 0:1 (1.).
Aue, das wie von Coach Pavel Dotchev angekündigt in exakt der Formation auflief, wie im letzten Spiel vor der Winterpause beim FC Ingolstadt, war in den ersten Minuten überhaupt nicht drin und bettelte förmlich um den zweiten Gegentreffer. Martin Männel parierte gegen Vonic (5.).
Die Gastgeber brauchten etwas mehr als eine Viertelstunde, ehe es endlich einmal zwingend wurde. Erst ging Pepics Kopfball (17.) drüber, dann verzog Linus Rosenlöcher (20.) aus vollem Lauf. Doch Essen blieb gerade in den Umschaltaktionen brandgefährlich, sodass ein schwerer Aussetzer von Tim Danhof beinahe im 0:2 von Marvin Obuz (22.) resultierte. Wieder war Männel zur Stelle.
Insgesamt kam jetzt vor der Pause allerdings mehr von der Dotchev-Elf, die mit Marvin Stefaniaks Schuss ans Außennetz (30.) dem Ausgleich sehr nahekam.
Spätes Glück für den FC Erzgebirge Aue
Ganz anders das Bild direkt nach dem Seitenwechsel. Zunächst mussten sich beide Teams in Geduld üben, da nach einer Pyro-Aktion im Gästeblock dicke Rauchschwaden durch Erzgebirgsstadion zogen, was eine vierminütige Unterbrechung nach sich zog.
Als sich der Nebel verzogen hatte, erhöhte Essen wieder merklich den Druck und setzte die Akzente. Genau in diese Drangphase hinein fiel das 1:1. Nach Ecke für RWE zog Omar Sijaric über die rechte Seite den Konter auf und passte genau den richtigen Moment für das Zuspiel auf Marcel Bär (61.) ab, der in der Mitte mitgelaufen war und unbedrängt einschoss.
Plötzlich war die Kulisse da und aus leichter Überlegenheit für die Gäste wurde ein ausgeglichenes Spiel, mit der nächsten guten Gelegenheit für den FCE. Niko Vukancic (71.) vergab aus zehn Metern relativ frei stehend, Bär (76.) scheiterte an Schlussmann Jakob Golz.
Man merkte Aue an, dass es den Sieg wollte. Maxi Thiel (85.), in der 73. Minute im Zuge eines Dreifachwechsels in die Partie gekommen, zog ein langes Solo auf, hatte dann aber nicht mehr die Kraft für einen ordentlichen Abschluss.
Doch es gab noch einen achtminütigen (!) Nachschlag. Und dort schlugen die Erzgebirger der Witterung Rechnung tragend "eiskalt" zu. Pepic nahm Vinko Sapina den Ball ab, bediente Steffen Meuer, dessen abgeblockter Schuss wieder genau vor Pepic Füßen landete (90.+4.), der Aue ins späte Glück schoss.
Statistik zum Spiel FC Erzgebirge Aue gegen Rot-Weiss Essen
FC Erzgebirge Aue - Rot-Weiss Essen 2:1 (0:1)
FC Erzgebirge Aue: Männel - Danhof, Barylla, Vukancic, Rosenlöcher - Pepic, Schikora (Majetschak), Sijaric (Seitz), Tashchy (Thiel), Stefaniak (Jakob) - Bär (Meuer)
Rot-Weiss Essen: Golz - Voufack, Kourouma, Rios Alonso, Brumme - Müsel (Eisfeld), Sapina, Obuz, Harenbrock, Young (Wiesel) - Vonic (Doumbouya)
Zuschauer: 6569
Tore: 0:1 Young (1.), 1:1 Bär (61.), 2:1 Pepic (90+4)
Gelbe Karten: Taschy, Danhof, Schikora, Eisfeld, Seitz
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag