"Hervorragend!" Aues Männel lobt Youngster Schädlich
Aue - "Franco Schädlich hat das bei seinem Startelfdebüt hervorragend gemacht. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man so ins kalte Wasser geschmissen wird." Das sind Worte, die beim 19-jährigen Eigengewächs des FC Erzgebirge runtergehen dürften wie Öl. Geäußert hat sie niemand Geringerer als Kapitän Martin Männel (35) nach dem Remis bei Spitzenreiter Jahn Regensburg. Mehr Lob geht kaum.
"Ich habe im Vorhinein versucht, etwas auf ihn einzuwirken, ihm Ruhe zu vermitteln, indem ich gesagt habe: Wir sind bei dir und helfen dir. Konzentriere du dich auf die Defensive. Schon in der zweiten Minute hat er dann vorne Flanken angebracht und war voll im Spiel drinne", sagt der 16 Jahre ältere Männel über den Veilchen-Youngster.
Dass der am Samstag gegen Preußen Münster seinen Platz in der rechten Außenverteidigung erstmal wieder räumen und sich hinter Tim Danhof (26) anstellen muss, ist ausgemacht. Aber auch das Normalste der Welt, findet Schädlich: "Hoffi spielt eine überragende Saison. Es ist schwer, daran vorbeizukommen. Aber ich biete mich im Training an, fokussiere mich nur auf mich und gebe alles."
Worte, die Chefcoach Pavel Dotchev (58) hören will, denn Konkurrenzkampf belebt das Geschäft. "Ich weiß, dass er etwas besser flanken kann", witzelt Dotchev, kommt aber zum Ernst der Lage zurück:
"Franco kam aus der Kalten rein und macht seine Sache hervorragend."
Schädlich als Backup für rechts hinten
Wie wichtig das ist, offenbarte sich auf der gegenüberliegenden Abwehrseite, wo sich Linus Rosenlöcher (23) und Kilian Jakob (26) in der Winterpause einen Zweikampf um die Startelf lieferten. Aue erlitt dadurch keinen Leistungsabfall, nachdem vor drei Wochen klar wurde, dass Rosenlöcher wegen anhaltender Knieprobleme unters Messer musste.
Im Winter stand zwischenzeitlich eine Verstärkung für die rechte Abwehrseite im Fokus. Schädlich hat bei seinem ersten Startelfeinsatz nachgewiesen, dass er für rechts hinten das Backup ist.
Oder um es mit Goethe zu sagen: Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag