Hansa kommt zum Ostduell: FCE-Sportchef Heidrich fordert Leistung wie gegen Dynamo!
Aue - "Rostock und Aue, das sind 550 Kilometer Entfernung zwischen Ostsee und Erzgebirge. In gewisser Weise ist es dennoch ein Lokal-Derby!", titelte der FC Erzgebirge in einem Beitrag vor bald drei Jahren. Bevor der FCE und der FCH am Samstag aufeinandertreffen, wird das im Lößnitztal wieder ein Thema sein.
"Gerade die Jüngeren sollten wissen, dass es mal einen Klub Empor Lauter gab, der nach Rostock delegiert wurde, und damit Hansa Rostock entstanden ist. Ich finde diese Geschichte spannend und wir werden sie unseren Spielern erzählen und vor Augen führen, dass für viele hier im Erzgebirge diese Begegnung eine Art Derbycharakter hat", will Sportchef Matthias Heidrich (46) deswegen einen Exkurs in die DDR-Oberliga machen und den Spielern vor Augen führen, wieso Spiele gegen die Ostseestädter mehr als nur ein Ostduell ist.
Er fordert dann auch ein, die Partie wie ein Derby anzugehen: "Ich will sehen, dass wir genauso auftreten, wie wir es gegen Dynamo Dresden getan haben."
Das hat natürlich neben den emotionalen Aspekten ganz rationale Gründe. Mag Rostock derzeit zwar auf einem Abstiegsplatz stehen, hat man es aber mitnichten mit einem Kellerkind zu tun.
"Ganz ehrlich, Rostock ist supergefährlich! Der Tabellenstand suggeriert etwas ganz anderes, als in der Mannschaft drinsteckt. Aber du brauchst eine Leistung wie gegen Dynamo, sonst hast du keine Chance!"
Heidrich: "Hansa ist gespickt mit Qualität"
Heidrich bringt dann auch einen interessanten Fakt ins Spiel: erwartete Tore/Gegentore (Expected Goals). "Rostock hat ein Torverhältnis von 9:11. Nach Expected Goals liegen sie bei 10,4:9,4, was zeigt, dass sie noch hinter den Möglichkeiten geblieben sind", liest Heidrich aus den Zahlen heraus: "Hansa ist gespickt mit Qualität. Ich sehe von daher ein enges Spiel auf uns zukommen, wo Kleinigkeiten den Ausschlag geben."
Interessant: Bei Aue ist es etwas anders gelagert. Den Expected Goals von 9,7:8 steht das reale Ergebnis von 13:10 gegenüber.
Heißt: Lila-Weiß performt offensiv über, ist defensiv dagegen etwas schlechter als erwartet. Aber letztlich ist trotz aller grauer Theorie noch immer entscheidend, was auf dem Platz ist ...
Titelfoto: Bildmontage: picture point/Sven Sonntag