Handspiel und Abseits: Das Glück ist beim FC Erzgebirge Aue zurück
Aue - Ein Blick auf die Tabelle verrät, wie verdammt wichtig die zwei Dreier gegen Unterhaching und am Sonnabend in Wehen Wiesbaden gewesen sind! Dort, wo der FC Erzgebirge Aue vor zwei Wochen punktemäßig stand, steht jetzt Alemannia Aachen und damit mit einem halben Bein in der Abstiegszone.

Die beginnt bei Waldhof Mannheim, das nach dem 2:1 im direkten Duell gegen die Alemannia auf 30 Zähler kommt. Jens Härtel (55) hat mit Aue rechtzeitig genug die Kurve gekratzt.
Die Leistungen waren bereits vorher ansprechend. Manchmal fehlte das nötige Glück im Abschluss, manchmal war es einfach die dünne Personaldecke. Nun haben sich auch die Ergebnisse eingestellt.
Härtel erleichtert: "Wir sind happy mit dem Ergebnis und darüber, sich endlich einmal auswärts für eine gute Leistung belohnt zu haben. Wir spielen eine richtig gute erste Halbzeit mit viel Kontrolle und guten Chancen, wo wir uns den Vorwurf machen müssen, dass es zur Pause nur 1:0 steht."
Oftmals brach das in dieser Saison in der zweiten Halbzeit das Genick, wenn die Chancen in den ersten 45 Minuten nicht genutzt wurden. Härtel: "Wir hatten eine schwierige Phase in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit, aber mit unserem Tor waren wir wieder richtig drin."
Er wurde in den letzten Wochen nie müde zu betonen, wie eng die 3. Liga ist. Exemplarisch: Direkt nach der Pause übersah Referee Patrick Schwengers (30) Marvin Stefaniaks (30) Handspiel im eigenen Strafraum.
Englische Woche steht bevor: Aue kann einen riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen

Das Unparteiischen-Gespann ließ auch beim Zuspiel zum 2:0 weiterlaufen, obwohl der spätere Torschütze Stefaniak und Marcel Bär (32), der ebenfalls zum Ball ging, klar im Abseits standen. Eine Fehlentscheidung, wie auch Babak Rafati (54) in seiner Analyse bei liga3-online.de ausführte.
Das sind diese Momente, die den Veilchen in den Vorwochen bei trotzdem ansprechenden Leistungen fehlten. Das nötige Matchglück eben. Es ist in einer für Aue extrem wichtigen Saisonphase zurückgekehrt.
Statt unten hineinzurutschen, kann die Härtel-Truppe in der kommenden englischen Woche zu Hause gegen Viktoria Köln und den Waldhof sowie auswärts in Rostock einen riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen.
Dazu gibt's im Sachsenpokal das Derby beim Chemnitzer FC, wo jedes Erfolgserlebnis auf dem Weg dorthin die Brust noch etwas breiter werden lässt. Der Landespokal scheint zudem gegenwärtig die einzig realistische Möglichkeit, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren, was wichtige Einnahmen garantiert.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag